Der Duisburger Frank Sichmann gehört schon seit vielen Jahren in Deutschland zur ersten Liga der Jazz-Gitarristen, dem die allzu laute Bühnen- und Medienshow allerdings nicht liegt. Gemeinsam mit dem Bassisten Stefan Rademacher und dem Schlagzeuger Harald Ingenhag stellte Frank Sichmann nun endlich auch seine neue CD „Talkin‘ Horizon“ (Greenhouse) in seiner Heimatstadt vor. Womit die Veranstalter der auch 2014 wieder erfolgreichen Intermezzo-Reihe in der Lutherkirche die Saison mit einem spektakulären Konzert beendeten.

Frank Sichmann, Dozent an der Hochschule Arnheim und an der Folkwang-Hochschule, war bereits vor einigen Jahren an dieser Stelle mit der Sängerin Anja Lerch zu erleben und präsentierte sich dabei als virtuoser Solist zwischen Jazz- und Rockmusik. Aber auch auf seiner neuen CD und im Konzert machte der handwerklich perfekte Klangzauberer deutlich, dass er stilistisch keineswegs nur in der Jazzmusik zuhause ist. So hörte man etwa in „The Boy and the Field“ den Einfluss von Melodienzauberer Pat Metheny heraus, aber dennoch bleibt Sichmann als Komponist und Gitarrist ein sehr kreativer Schöpfer eigenständiger und eleganter Songs und ein mit allen Wassern gewaschener Tüftler atmosphärischer Gitarren-Sounds.

Das Trio eröffnete den Abend mit „Cosmic Cowboy“, einem markanten Titel mit leichten Southern-Rock-Akzenten. Es folgte das dynamische „Spring in Summer“, das stilistisch grenzüberschreitend den Hall des kahlen Kirchenraumes zum vierten Musiker der Band macht, deren Klang auf ihrer CD deutlich verschlossener als hier im Konzert wirkt. „Behind the Sound“ ist Frank Sichmanns Lieblings-Akkord gewidmet. Um diesen „ersten Akkord“ baut er eine wunderbar fließende Komposition, die ihm schon einmal ein Ticket im Gitarren-Himmel sichern dürfte.

In „Hafenkind“ erinnert der Gitarrist an seine Kindheit am Duisburger Innenhafen, als die Küppersmühle, in der sein Vater als letzter Müller „das Licht ausmachte“, noch ein Abenteuerspielplatz war. Das Trio mit dem sehr präzise spielenden Bassisten Stefan Rademacher und dem subtil trommelnden Schlagzeuger Harald Ingenhag spielte noch Neil Youngs „Old Man“, dann einige etwas temperamentvollere jazzige Titel und kassierte zuletzt zu Recht ganz viel Beifall.