Duisburg. Das Nano-Energie-Technik-Zentrum (NETZ) steht schon eine Weile, jetzt ist es auch um sein Herzstück ergänzt worden. In der Mitte des Gebäudes, auf eigenem Fundament, steht das neue hochmoderne Mikroskopiezentrum. Dort können Nano-Bauteile zum Beispiel für Batterien oder LEDs detailliert untersucht werden.
Im Nano-Energie-Technik-Zentrum (NETZ) der Universität Duisburg-Essen (UDE) forschen hochdekorierte Wissenschaftler an kleinsten Baumaterialien. Dort wurde jetzt ein neues Mikroskopiezentrum eingeweiht. Derlei detaillierte Mikroskopie benötigen zum Beispiel Hersteller von LEDs oder Batterien, um den Verbauungs-Prozess der winzigen Materialien kontrollieren zu können. Auch für externe Forschungsgruppen und die Industrie können in Kooperation oder in Form von Serviceleistung im Mikroskopiezentrum Untersuchungen durchgeführt werden.
Das Labor steht auf eigenen Fundamenten. Selbst die minimalen Erschütterungen eines Lastenaufzugs im NETZ könnten die Ergebnisse von Untersuchungen verfälschen. Außerdem hängen die Geräte des Mikroskopiezentrums an einer eigenen Stromversorgung und werden entsprechend klimatisiert. Fünf verschiedene Mikroskope stehen bereit, die allein schon rund 5,7 Millionen Euro gekostet haben. Die Kosten haben sich der Bund und das Land NRW geteilt. „Das ist für uns heute die Einweihung des Herzstückes unseres Gebäudes“, sagt NETZ-Geschäftsführerin Dr. Marion Franke sichtlich stolz.
Ein Gerät durchschneidet Nano-Partikel
Sie ist auch in der Lage, die Vorgänge im Labor für Menschen zu erklären, die über die Abwahl des Faches Physik in der zehnten Klasse wirklich froh waren: Ein Gerät im Labor durchschneidet Nanopartikel und kann so die einzelnen Schichten wie bei einem Burger beobachten. Ein anderes Mikroskop durchschießt den Partikel und erhält so Aufschluss über die Vorgänge in dem winzigen Bauteil. „Wer aber wirklich genau Bescheid wissen möchte, muss alle fünf Geräte benutzen“, erklärt Dr. Nils Hartmann, Leiter des Mikroskopiezentrums in seinem Vortrag. Zuvor hatte schon der Vortrag von Gastredner Laurence Marks von der Northwestern University in den USA für einen regen Austausch unter den Wissenschaftlern gesorgt. Die Veranstaltung hatte so etwas von einem Klassentreffen vieler kluger Köpfe.
Auch aus Wissenschaftlersicht ist das Mikroskopiezentrum von Nutzen, erklärt Sprecherin Carmen Tomlik: „Wir bekommen einmalige Einblicke in Prozesse innerhalb der Nano-Partikel und können Erkenntnisse sammeln, wie sich die Teile unter welchen Bedingungen verhalten.“