Nach der umstrittenen Gehaltssteigerungen für die Vorstände und Geschäftsführer der städtischen Gesellschaften legen jetzt die Aufsichtsräte nach: Die Mitglieder der Aufsichtsgremien innerhalb des DVV-Konzerns, in dem die Stadtwerke und die Verkehrsgesellschaft firmieren, sollen mehr Geld erhalten. Die Aufwandsentschädigung soll von derzeit 5000 Euro im Jahr auf 6250 Euro steigen. Der Vorsitzende erhält den doppelten Betrag, sein Stellvertreter das anderthalbfache. Das soll für alle drei Gremien gelten, die im DVV-Konzern existieren und mit Ratsleuten und Mitarbeitervertretern besetzt sind: für die beiden 20-köpfigen Aufsichtsräte der Stadtwerke und der DVV sowie für den 15-köpfigen Aufsichtsrat der Verkehrsgesellschaft DVG.

Der Konzern selbst spricht von einer „Anpassung“ aufgrund einer „zunehmenden Professionalisierung“ der Tätigkeit und „erhöhten Anforderungen in den letzten Jahren“, die Höhe würde sich „nach wie vor im Vergleich zum Referenzmarkt“ bewegen. Zudem soll es künftig weniger Ausschüsse geben, dafür jeweils einen Präsidialausschuss, der in dringenden Fällen entscheiden kann. Bisher war dafür das Votum aller Mitglieder erforderlich, die Stimmabgabe war allerdings auch auf schriftlichem oder elektronischem Weg möglich. Die Mitglieder der neuen Präsidialausschüsse sollen zusätzlich 250 Euro pro Sitzung erhalten, gestrichen wird dafür eine bisher gezahlte Ausschuss-Jahrespauschale von 1250 Euro.

Bedeutet: Wer bisher nicht in den Ausschüssen der Gremien tätig war, erhält künftig trotzdem eine höhere Aufwandsentschädigung. Für einzelne, aktivere Aufsichtsräte ändert sich nichts, finanziell profitieren werden aber vor allem die Vorsitzenden und Stellvertreter. Bereits heute zählen die drei DVV-Aufsichtsräte zu den kommunalen Gremien mit den höchsten Aufwandsentschädigungen.