Ukraine, Syrien: Ist die Welt politisch noch zu retten? Es gibt die Möglichkeit zu handeln, aber was sollte man unter welchen Verhältnissen akzeptieren? Mit solchen Fragen befasst sich Prof. Dr. Andreas Niederberger (42). Der Experte für Menschenrechte und Fragen globaler Gerechtigkeit und Demokratie hat die Professur für Praktische Philosophie an der Uni Duisburg-Essen (UDE) angenommen.
Niederberger studierte Philosophie, Soziologie und Romanistik in Frankfurt und Paris, provierte und arbeitete an der Uni Frankfurt, unterbrochen von Forschungsaufenthalten und Gastdozenturen in den USA. 2008 habilitierte Niederberger sich zum Thema „Demokratie unter Bedingungen der Weltgesellschaft?“ Bevor er die Professur an der UDE antrat, hatte er den Lehrstuhl bereits vertreten.
An der UDE möchte Niederberger analysieren, wie internationale Beziehungen gestaltet sein müssen, damit sie akzeptabel, wenn nicht sogar ideal sind. Niederberger: „Bei den Menschenrechten interessiert mich, wie sie zwischen Recht, Politik und Moral verortet sind. Handelt es sich um feststehende moralische Ansprüche, oder sind sie ein wandlungsfähiges Produkt rechtlich-politischer Prozesse?“ Gehen die Menschenrechte auf die Bibel zurück oder wurden sie von der neuzeitlichen politischen Philosophie erfunden? Sicher sei nur, dass die daraus abzuleitenden Ansprüche auch von gesellschaftlichen und politischen Umständen abhängen.