Düsseldorf. Laut des Düsseldorfer Beigeordneten Zaum sind derzeit 57 Vollzeitstellen im Gesundheitsamt unbesetzt. FDP und SPD fordern Stadt zum Handeln auf.
Das Düsseldorfer Gesundheitsamt ist seit langem chronisch unterbesetzt. Dies offenbarte eine Anfrage der FDP-Ratsfraktion zur Personalsituation im Ausschuss für Gesundheit und Soziales am Dienstag,13. Juni. Laut Aussage des zuständigen Beigeordneten Christian Zaum gebe es derzeit mehr als 57 unbesetzte Vollzeitstellen im Gesundheitsamt. Diese Vakanzen habe es bereits vor Beginn der Corona-Pandemie gegeben. Eine Besetzung sei aber weiterhin schwierig, so Zaum weiter.
FDP: Status Quo ist nicht hinnehmbar
„Uns war bewusst, dass die Personalsituation im Gesundheitsamt schwierig ist, deshalb haben wir die Anfrage eingebracht“, erklärt Christine Rachner, gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Ratsfraktion. „Von der Dramatik des Status Quo sind wir allerdings überrascht und halten diesen für nicht hinnehmbar.“
Auch die SPD zeigte sich im Ausschuss bestürzt, Jan Romich, Bürgermitglied der SPD-Ratsfraktion, merkte an, dass 57 Vollzeitstellen mehr als 2000 fehlende Arbeitsstunden pro Woche seien. Jetzt schon könne „unter anderem die psychosoziale Krisenversorgung nicht auskömmlich besetzt werden“, so Romich. Seine Nachfrage, wie diese kompensiert würden, konnte laut SPD nicht zufriedenstellend beantwortet werden.
SPD: Lage könnte sich weiter verschlimmern
Auch Klaudia Zepuntke, Bürgermeisterin der SPD-Ratsfraktion, sieht dringenden Handlungsbedarf: „Wir haben in den Jahren der Pandemie erlebt, wie existenziell wichtig die öffentliche Gesundheitsversorgung für Bürger und Bürgerinnen ist. Deshalb ist es absolut erforderlich, dass die Verwaltung Ihre Anstrengungen erhöht die Attraktivität des Arbeitgebers Gesundheitsamt deutlich zu steigern und Bewerbungsverfahren zu beschleunigen. Die Lage ist bereits jetzt dramatisch und wird sich angesichts der 120 Beschäftigten, welche bis 2032 in Rente gehen werden, nur noch weiter verschlimmern.“
Gemeinsam fordern FDP und SPD die Stadt Düsseldorf dazu auf, „vor allem mit der fortschreitenden Digitalisierung kreative Lösungen für den Fachkräftemangel im Gesundheitsamt zu finden“, heißt es in der gemeinsamen Presseerklärung.