Kreis Mettmann/Velbert. . Die Polizei im Kreis Mettmann warnt vor einer neuen Anruf-Welle falscher Polizisten. Zehn Tatversuche am Dienstagabend in Velbert.
Nach mehreren Tatversuchen warnt die Polizei im Kreis Mettmann jetzt kreisweit vor einer neuen Anruf-Welle falscher Polizisten. Täter geben sich am Telefon als Polizisten aus und versuchen Anrufer einzuschüchtern, um bei ihnen Wertsachen und Bargeld zu ergaunern. Alleine in Velbert seien der - echten - Polizei am Dienstagabend insgesamt zehn Tatversuche gemeldet worden. Stets seien Senioren Ziel der Betrüger gewesen.
"In keinem der angezeigten Fällen gingen die angerufenen Senioren auf die Masche der Straftäter ein", berichtete am Mittwoch die Polizei. Die Betrugsmasche ist nicht neu und hat schon zig Opfer gefunden. Täter gehen laut Polizei offenbar in Wellen vor; am Dienstag erst warnte die Polizei Oberhausen vor der Masche, weil sich dort Anrufe gehäuft hätten.
Die Polizei nimmt nichts in Verwahrung
In Velbert hätten sich die Anrufe falscher Polizisten, bei denen im Display von Telefonen oft der Polizeinotruf 110 zu sehen ist, am Dienstag zwischen 20 und 23 Uhr gehäuft, teilte die Polizei mit. Die Trickbetrüger geben sich als polizeiliche Ermittler aus, um angeblich vor geplanten und unmittelbar bevorstehenden Straftaten von Einbrechern und Räubern zu warnen. Die Betrüger suchten sich meist ältere Menschen aus, und versuchen sie zu verunsichern und zu erschrecken, "damit diese bereit sind, ihre Ersparnisse und Wertgegenstände in die vermeintlich 'sichere Verwahrung' der in der Regel freundlich, oft aber auch sehr bestimmend und einschüchternd wirkenden Anrufer zu übergeben", beschreibt die Polizei.
"Weder die Polizei noch andere Amtsträger rufen Bürger an oder stehen unangemeldet vor der Tür, um über persönliche Geld- oder Vermögensverhältnisse zu sprechen oder Dinge in Verwahrung zu nehmen", betont man bei der Polizei. Die Kreispolizei Mettmann warnt deshalb nachdrücklich:
- Seien Sie am Telefon aufmerksam!
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte, Bekannte oder Amtsträger ausgeben, die Sie als solche nicht zweifelsfrei erkennen.
- Geben Sie keine Details zu ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis. Stellen Sie stattdessen gezielte Fragen, die nur der "richtige Anrufer" beantworten kann.
- Halten Sie nach finanziellen Forderungen unbedingt Rücksprache mit anderen Familienmitgliedern. Rufen Sie Ihre(n) Verwandte(n), Bekannte(n) oder angeblich beteiligte Ämter und Dienststellen unter der Telefonnummer zurück, die Sie auch bei eigenveranlassten Gesprächen üblicher Weise wählen und besprechen Sie die Angelegenheit noch einmal.
- Übergeben Sie niemals Geld oder andere Werte ungeprüft und ohne Zeugen an unbekannte Personen.
- Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Sie vermuten, dass es ein Telefonbetrüger auf Sie abgesehen hat - Notrufnummer 110.
- Wenden Sie sich auch an die Polizei, wenn Sie bereits Opfer geworden sind: die Opferschutzbeauftragten vom Kommissariat Vorbeugung helfen Ihnen gerne.
- Angehörigen älterer Menschen und potentieller Opfer wird empfohlen: Um Ihre älteren Angehörigen zu schützen, sprechen Sie mit ihnen und weisen sie auf die Methoden und verschiedenen Varianten des sog. "Enkeltricks" und "falscher Polizisten" hin.