Hörde..
In zwei Wochen steht die Eröffnung der ersten Geschäfte am neuen Hörder Bahnhof an. Die Bauarbeiten an der Straße sind zwar noch nicht beendet, aber der Investor und die Händler sind voller Vorfreude. Die nächsten Projekte liegen schon bereit.
„Wir haben ein schwieriges Bauvorhaben kurz vor der Fertigstellung“, sagt Martin Steinfort von der Pink Invest. Speziell die Verkehrsführung an und um die Baustelle sei eine Herausforderung. „In den nächsten Tagen wird die südliche Seite der Hörder Bahnhofstraße fertig sein.“ Danach wird auch die gegenüberliegende Straßenseite modernisiert.
Außerdem stehen noch drei Kreisverkehre auf dem Plan, einer davon an der Einmündung Aldinghofer Straße. „Der Kreisverkehr soll das Stadtbild deutlich verschönern“, so Ludger Wilde vom Stadtplanungsamt. Außerdem seien die angedachten Kreisel besser für den Busverkehr.
„In Hörde spricht man von Aufbruchstimmung“, sagt Steinfort. Der Handel habe das erkannt. Bisher seien bereits 90 Prozent der Geschäftsräume vermietet. Rewe, Rossmann, Deichmann und Burger King sind schon da – ebenso mehrere kleine Händler und Gastronomen. „Insgesamt haben wir etwa 140 neue Arbeitsplätze geschaffen beziehungsweise alte aktiv gehalten.“
Hans Pingel, erster Vorsitzender des Aktivkreises Altstadt Hörde, ein Zusammenschluss der lokalen Händler, ist glücklich über die Veränderungen im Stadtteil. „Hier hat 40 Jahre lang keiner einen Hammer in die Hand genommen.“ Jetzt gebe es einen Run auf Hörde. „Das ist ein sichtbares Zeichen für Zukunft.“
Dieses sichtbare Zeichen, das Gebäude vor den Gleisen, hat bei manchen Hördern Missstimmung ausgelöst – für Ludger Wilde unverständlich: „Wir haben das Projekt 2009 im Gestaltungsbeirat gezeigt und dort wurde es lobend erwähnt. Die Fassadengestaltung blieb damals noch offen, aber im Oktober 2011 haben wir auch das dem Gestaltungsbeirat gezeigt.“ Außerdem gingen die Änderungen im Bau durch die Bezirksvertretung. „Ich kann nicht verstehen, wieso nach drei Jahren der Bekanntheit jetzt darüber gestritten wird.“ Auch Manfred Renno, ehemaliger Bezirksbürgermeister, wünscht sich etwas mehr Geduld: „Ich wäre sehr glücklich, wenn man die Immobilie ein bisschen länger beobachtet und ein finales Bild abwartet.“
Pink Invest hat derweil schon den nächsten Plan für Hörde entwickelt. Erstens wurde das Modehaus C&A für das ehemalige Rewe-Gebäude gewonnen und zweitens soll an der Ecke Faßstraße/Seekante ein Elektrofachmarkt einziehen. Die Verträge seien bereits unterschrieben, sagt Martin Steinfort. „C&A ist eventuell schon vor Weihnachten drin.“ Bis dahin werden auch die 112 Dauerstellplätze in der darunter liegenden Tiefgarage gekündigt, um mehr Parkraum für die Geschäfte parat zu haben.
Die Politik und der Handel freuen sich über den Wandel. „Es ist eine glückliche Entwicklung für Hörde und es ist viel Bewegung drin“, sagt Renno. Wenig Bewegung ist allerdings bei der Deutschen Bahn zu sehen: „Unsere Flächen werden zwischen dem 10. und 12. Juli für die Bahn fertig sein“, so Steinfort. Es sei aber noch nicht absehbar, ob die Bahn den Durchgang bereits freigebe. Denn um den Durchgang barrierefrei zu machen, fehlen noch die Aufzüge. Zudem gibt es noch keine Ticketautomaten.
Die Brücke über die Gleise soll unterdessen als Verknüpfung zwischen dem Hörder Süden und dem Norden sein und die alten Grenzen aufweichen. Zusammen mit den neuen Kreisverkehren werde Hörde dann harmonischer und reizvoller.