Schätzungsweise fünf Mal so viele Straßenschäden wie in den vergangenen Wintern hat die Kälte dieses Jahr angerichtet. Das schätzt Ulrich Finger, Betriebsleiter Straßenunterhaltung der Stadt Dortmund.

„Dieser Winter ist eindeutig teurer als die beiden vorherigen”, weiß er schon jetzt. Wie teuer die Reparaturen genau werden, kann er noch nicht sagen, denn bisher konnte wegen der Kälte nur provisorisch geflickt werden.

„Verkehrssicherung” heißt das und dafür hat die Stadt bisher allein 40 000 bis 50 000 Euro für Material ausgegeben, schätzt Finger. Dazu kommen noch Kosten für die Mitarbeiter, die schadhafte Stellen in den Straßen finden und mit Kaltasphalt auffüllen. Aber auch sogenannte Unterhaltungsverträge, bei denen private Firmen die Asphaltdecken reparieren, haben diesen Winter etwa 80 000 bis 100 000 Euro gekostet. Zum Beispeil waren Arbeiter auf der B1 in Aplerbeck, Richtung Unna aktiv und haben nachts Schlaglöcher ausgebessert.

Die Straßen in Dortmund würden regelmäßig kontrolliert, sagt Udo Bullerdieck von der Pressestelle der Stadt. Je nach Wichtigkeit zwischen alle drei Wochen und zwei Mal täglich. Finden Kontrolleure Löcher in der Straße, werden die mit Kaltasphalt ausgebessert. Kaltasphalt lässt sich leicht verarbeiten, hält aber nicht lange. Der festere Asphalt komme erst zum Einsatz, „wenn es durchgängig über fünf Grad sind und es längere Zeit nicht regnet”, so Bullerdieck. Das werde vermutlich Mitte April sein.

Feuchtigkeit und Kälte allein seien für die Straßen nicht so schlimm, nur: „Frost-Tau-Wechsel tun dem Asphalt überhaupt nicht gut”, weiß Bullerdieck. Und Ulrich Finger ergänzt: „Besonders im Februar, als es nachts drei bis fünf Grad Minus waren, tagsüber wieder drei bis fünf Grad plus reicht schon die Bewegung des Asphalts, damit Risse entstehen.” In diesem Temperaturbereich sei der Straßenbelag besonders empfindlich. Dauerhafter Frost sei weniger schlimm.

Wenn schon feine Risse im Asphalt sind, kann auch die Nässe Schaden anrichten: Tags sickert Wasser in die Ritzen, das nachts gefriert, sich dabei ausdehnt und den Straßenbelag sprengt. „Fast jede Straße muss repariert werden”, sagt Udo Bullerdieck, „die meist genutzten Straßen haben Vorrang”. Also könne es passieren, dass kleine Nebenstraßen auf ihre endgültigen Flicken noch eine Weile warten müssen.