Lange, lange wurde diskutiert, geplant, umgeplant - bis schließlich der eingedampfte Umbau-Plan für den Dortmunder Hauptbahnhof abgesegnet wurde. Alles bedacht wurde allerdings noch nicht.

So fordern SPD und Grüne jetzt unter anderem, dass sicherzustellen ist, dass auch künftig eine Fahrradstation in den Bahnhof integriert wird - „zu den selben Konditionen” wie bisher. Die Zeit drängt: Im Juni soll der Umbau starten.

Die Betriebskosten für das notwendige Fahrradstation-Provisorum während der Bauarbeiten müsse die DB Station & Service übernehmen. Dass betonen SPD und Grüne in ihrem Antrag an den Rat, der morgen hierüber beraten und beschließen kann.

Bereits sichtbar: Das Tabak- und Lottogeschäft am Haupteingang ist leergeräumt, der Boden gelockert. Die letzte Party im Veranstaltungszentrum Live-Station (am Aufgang zu den Kopfgleisen) hat stattgefunden. Erste Ausschreibungen seien gelaufen, erste Aufträge bereits vergeben, wie die WAZ gestern erfuhr. Die „bauvorbereitenden Arbeiten” liefen auf Hochtouren.

Dieses Schmuckfenster am Hauptbahnhof erinnert an die Bierstadt Nr. 1: 1952 thronte das U noch nicht auf dem U-Turm. Der stilisierte Brauer trug das Markenzeichen noch auf dem Kopf. Foto: Helmuth Voßgraff
Dieses Schmuckfenster am Hauptbahnhof erinnert an die Bierstadt Nr. 1: 1952 thronte das U noch nicht auf dem U-Turm. Der stilisierte Brauer trug das Markenzeichen noch auf dem Kopf. Foto: Helmuth Voßgraff © WAZ

Zu den Umbauwünschen, für die sich der Rat der Stadt Dortmund im Beteiligungsverfahren beim zuständigen Eisenbahnbundesamt stark machen soll, zählt der Erhalt der historischen Glasfenster. Damit soll ein wichtiger Wiedererkennungswert der Bahnstation erhalten bleiben.

Hauptbahnhof Dortmund, Schmuckfenster, Wandelhalle, Werbung im Inneren verdeckt die durchgehende Glasfront. Foto: Helmuth Voßgraff
Hauptbahnhof Dortmund, Schmuckfenster, Wandelhalle, Werbung im Inneren verdeckt die durchgehende Glasfront. Foto: Helmuth Voßgraff © WAZ

Zur Erinnerung: Rund 23 Mio Euro sollen in die erste Stufe der Bahnhofsertüchtigung – der Neugestaltung des Empfangsgebäudes - fließen. Hierzu zählt auch der Einbau eines Fahrstuhls, der auf Bahnsteig 1/2 führen soll und so auch den Zugang zu den anderen Kopfgleisen erschließt. Die Liftanlage soll auf der rechten Ostseite der künftigen Bahnhofshalle installiert werden, dort wo sich derzeit noch Schließfächer befinden.

Das jetzige, 1952 fertiggestellte Empfangsgebäude soll bis zum Beginn der Kulturhauptstadt 2010, runderneuert sein. Während der Bauarbeiten müssen die durchschnittlich 89 000 Bahnreisenden täglich mit Behinderungen rechnen.

Um die Beeinträchtigungen während des Baustellenbetriebs zu mindern, schlagen die SPD- und Grünen-Mitglieder in der Bezirksvertretung Innenstadt-West vor, den Servicepoint in der Hallenmitte während des Umbaus an die Seite zu verlagern, um einen Engpass zu vermeiden.

Mit dem auf rund 100 Mio Euro geschätzten zweiten Bauabschnitt für die Bahnhofs-ertüchtigung, der frühestens 2011 starten könnte, d´ürfte die Beeinträchtigung von Reisenden wesentlich stärker ausfallen: Dann soll der Umbau des Tunnels, der Gleise und der Zugänge zur Stadtbahn angegangen werden.