Dortmund. Nach ihrem Aus spricht Dortmunderin Stella im großen Interview über Model-Mama Heidi Klum und das Abenteuer „Germany’s Next Topmodel“.
Für Topmodel-Kandidatin Stella ist der Traum vom GNTM-Finale bei Heidi Klum geplatzt. Bei einem Kaffee in ihrem Haus im Dortmunder Süden hat uns die vierfache Mutter erzählt, warum sie ihre Teilnahme in der TV-Show trotzdem nicht bedauert, welche Reaktionen sie bekommen hat und für wen sie nun mitfiebert.
Erst einmal einen ganz herzlichen Glückwunsch zum siebten Platz. Sie sind weit gekommen. Finden Sie es traurig, dass die Reise bei GNTM nicht noch weitergegangen ist?
Stella: Nein, traurig bin ich nicht. Höchstens ein bisschen enttäuscht. Aber ich freue mich auch über die Möglichkeiten, die sich jetzt nach der Sendung ergeben werden.
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Haben sich denn schon welche ergeben?
Ja, es gibt einige schöne Anfragen und Angebote. Aber darüber kann ich noch nicht sprechen. Sicher ist: Ich möchte an meinem Traum festhalten. Und nur, weil ich nicht Germanys next Topmodel geworden bin, heißt das ja nicht, dass ich nicht noch Topmodel werden kann.
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Es war erstaunlich, wie stark und gelassen sie in der Sendung gewirkt haben. Gerade bei einer Mutter von vier Kindern hätte man ja verstanden, wenn sie die Trennung nicht aushält. Haben Sie Ihre Familie nicht furchtbar vermisst?
Doch natürlich, das war sehr hart für mich. Aber ich wusste ja, dass die Kinder zuschauen. Und ich wollte ihnen das Gefühl geben, dass alles für mich okay ist. Wie hätte das ausgesehen, wenn ich vor der Kamera etwas anderes gesagt hätte als zu ihnen am Telefon? Zum Glück hatten wir sie gut auf die Sendung und die Trennung vorbereitet. Und dann haben wir es alle zusammen hinbekommen – die Kinder, ihr Vater, die Großeltern und ich. Darüber bin ich sehr glücklich.
Würden Sie denn sagen, dass Sie in der Sendung richtig dargestellt worden sind?
Ja, im Fernsehen, das war komplett ich. Aber klar, natürlich bekommt in der Sendung jeder ein Profil verpasst, damit es für den Zuschauer einen Wiedererkennungswert gibt. Bei mir wurde der Fokus auf die Familie gelegt. Und durch den Schnitt wird dann alles noch mal komprimiert. Das war auch für mich in jeder Folge sehr spannend zu sehen. Aber doch: Im Großen und Ganzen wurde alles genauso gezeigt, wie ich es erlebt habe.
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Waren denn auch Ihre Freunde und die Familie mit Ihrem TV-Auftritt zufrieden?
Zum Glück ja. Gerade die Freunde waren erst sehr skeptisch, als sie von meiner Teilnahme bei GNTM gehört haben. Hinterher waren sie voll begeistert und haben gesagt: Das warst wirklich du.
Und welche Reaktionen gibt es sonst? Werden Sie jetzt im Alltag noch oft erkannt?
Ja total. Sogar neulich auf Mallorca haben mich unglaublich viele Menschen angesprochen, mehr noch als hier. Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet, aber ich finde das total schön.
Aber es doch bestimmt auch negative Kommentare?
Ich habe gelernt, mit denen umzugehen. Inzwischen prallt der Hate an mir ab. Zum Glück überwiegt das Positive ohnehin bei weitem.
Ihre Staffel war die erste mit Männer-Models. Wie fanden sie das?
Das war super. Die Stimmung zwischen uns war, anders als in anderen Staffeln, unglaublich gut. Ich glaube, die Jungs haben sehr ausgleichend gewirkt. Zickenkrieg gab es kaum, und wenn, dann waren die Diven vielleicht schon eher bei den Jungs zu suchen …
Was war denn für Sie persönlich der Höhepunkt ihrer Reise bei GNTM?
Ganz klar die erste Modenschau mit Jean-Paul Gaultier. Mein erster Catwalk, das war mein absolutes Highlight. Toll war aber auch, dass ich beim Bridal-Shooting auf Teneriffa die Show schließen durfte. In einem Hosenanzug von Kaviar Gauche, dem Braut-Outfit einer selbstbewussten Frau. Das hat mich wirklich sehr gefreut.

Richtig emotional wurde es dann beim Unterwasser-Shooting für Sie ...
Ja, beim Shooting im Brautkleid mit Linus kamen bei mir viele Erinnerungen an meine erste Hochzeit und meinen verstorbenen Mann hoch. Aber ich habe mich dann entschieden, mich den Kameras anzuvertrauen – in der Hoffnung, dass sie alles richtig transportieren werden. Und hab mich wirklich sehr gefreut, wie gut und authentisch die Produktion das gemacht hat.
Beim Video-Shooting kam dann für Sie das Aus. Geht das für Sie in Ordnung?
Ich denke, es wäre aufgrund meiner Leistungen in den Wochen davor auch gerechtfertigt gewesen, wenn es für mich noch weitergegangen wäre. Aber es ist nun mal eine Show, da geht es nicht um rechthaben. Das war mir von Anfang an klar und mit dieser Haltung habe ich auch teilgenommen. Heidi wird wohl ihre Gründe gehabt haben, in ihrer Show nicht weiter an mich zu glauben. Das muss ich akzeptieren.
Nun werden andere im Finale stehen. Wer sind ihre Favoriten?
Stand jetzt: Bei den Männern ganz klar Linus. Er wirkt wie der nette Student von nebenan, aber wenn die Kameras angehen, dann ist er durch und durch Model. Er ist wunderbar wandelbar, ein echtes Chamäleon.
Und bei den Frauen?
Da ist es Xenia. Sie ist nicht nur bildschön und ein toller Mensch. Sie ist auch sehr echt. Ich finde, das ist ein Wert, den es zu vermitteln gilt. Und außerdem waren die beiden ja meine Bezugspersonen. Auch deshalb fiebere ich für sie ganz besonders mit.
Vielleicht schaffen die beiden es ja ins Finale. Werden Sie bei der Show am 13. Juni auch noch einmal dabei sein?
Ja, beim Walk der Top Ten. Da freue ich mich total drauf.
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Und eine letzte Frage: Wie ist denn Heidi eigentlich so?
Genauso wie sie im TV zu sehen ist, so war sie auch zu uns. Sehr nett und natürlich, total authentisch.