Dortmund. Vor 33 Jahren ist Heike Kötting in Scharnhorst ermordet worden. Jetzt wurde eine zweite Tatverdächtige gefasst. So kam man ihr auf die Spur.

Gut 33 Jahre nach dem Mord an Heike Kötting (28) aus Dortmund-Scharnhorst konnte jetzt eine zweite Tatverdächtige ausfindig gemacht werden. Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Polizei führten zur Festnahme einer heute 62-Jährigen aus Mönchengladbach. Sie wurde am Montag (29.4.) in der Wohnung ihres Ehemannes festgenommen.

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Bereits Mitte Januar war ein mutmaßlicher Täter festgenommen worden, der seitdem in U-Haft sitzt. Der 60-jährige Dortmunder steht im dringenden Verdacht, die damals 28-jährige Heike Kötting am 25. Februar 1991 in ihrem Haus in Scharnhorst ermordet zu haben. Lange blieb der Fall ungeklärt. Die Polizei war aber sicher: Die Täter hatten Ortskenntnisse und wussten, dass das Opfer einen größeren Geldbetrag im Haus aufbewahrte. Sie ging stets davon aus, Täter und Opfer sich gekannt haben.

Dortmunder Tatverdächtiger war in Österreich aktenkundig

Der ungeklärte Mordfall sollte eigentlich im Januar 2024 in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“ gezeigt werden, um endlich weitere Hinweise zur Auflösung zu bekommen. Doch kurz davor konnte die Ermittlungskommission „Cold Cases“ der Dortmunder Polizei einen Durchbruch vermelden. Fasern der Täterkleidung, die nach der Tat gesichert worden waren, wurden jetzt mit neueren Methoden auf DNA-Spuren untersucht. Die Ergebnisse führten zwar in Deutschland zu keinem Treffer, dafür aber in der Datenbank des österreichischen Bundeskriminalamts. Die DNA passte zu der des 60-jährigen Dortmunders, der in Österreich bereits aktenkundig geworden war.

Die 28-Jährige war in ihrem Haus in Dortmund-Scharnhorst ermordet worden. Der rote Ford Fiesta des Opfers wurde nach der Tat gestohlen. Er tauchte später in Frankreich an einer Autobahnraststätte auf.
Die 28-Jährige war in ihrem Haus in Dortmund-Scharnhorst ermordet worden. Der rote Ford Fiesta des Opfers wurde nach der Tat gestohlen. Er tauchte später in Frankreich an einer Autobahnraststätte auf. © Polizei Dortmund | Polizei Dortmund

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Schon im Januar ging die Polizei aufgrund der Spuren im Haus davon aus, dass der Mann die Tat wohl nicht alleine begangen hatte. „Wir gehen aufgrund der Spurenlage und der Verletzungen davon aus, dass es einen weiteren Täter geben könnte“, sagt Gregor Schmidt, Erster Kriminalhauptkommissar und Leiter der Ermittlungsgruppe „Cold Case“ im Polizeipräsidium Dortmund. Diese Annahme scheint sich jetzt zu bewahrheiten. Denn wie Staatsanwältin Gülkiz Yazir erklärt, sei die Polizei auf die Spur der 62-Jährigen durch weitere DNA-Untersuchungen gekommen.

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In welchem Verhältnis die Mönchengladbacherin zu dem verhafteten Dortmunder steht, dazu kann die Staatsanwältin derzeit noch nichts sagen. Die beiden Verdächtigen schweigen ebenfalls. Beide hätten sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert, so Yazir. Auch gegen die 62-Jährige wurde noch am Montag ein Haftbefehl wegen Mordverdachts erlassen.