Dortmund. Das Atelier „Mercury“ ist neu in Dortmund. Angeboten wird dort hochwertige Mode nach Maß. Die Geschichte der Label-Gründung ist außergewöhnlich.

Manchmal entstehen Geschäftsideen ganz gezielt in luxuriösen Büro-Etagen oder Wohnzimmern. Manchmal aber ist es einfach ein glücklicher Zufall. Ein Zufall, bei dem zumindest in diesem Fall der Wettergott eine Hauptrolle spielte, weil Felix Würfel (26) und Pablo Bachmann (32) sonst niemals im strömenden Regen an einem Bierstand in der Dortmunder Innenstadt unter dem Dach zusammengerückt wären.

Das Gespräch, das sich dort entwickelte, stellte die Weichen für die Zukunft der beiden Männer: „Cooler Anzug“ – „coole Schuhe“. „Habe ich selbstgemacht“, „ich auch“. Der eine ist Maßkonfektionär, der andere hat eine Marke für hochwertige Männerschuhe gegründet. Beide Mode-interessiert. Beide mögen einen ähnlichen Kleidungsstil, den sie als „klassisch, aber nicht verstaubt, vielleicht sogar ein bisschen frech“ beschreiben würden.

Den „Mercury“-Showroom in der Saarlandstraße gibt es seit Anfang April.
Den „Mercury“-Showroom in der Saarlandstraße gibt es seit Anfang April. © House of Mercury | Mercury

Vom Schuh-Start-Up zum Showroom in Dortmund

Nach diesem ersten Abend in der Dortmunder Innenstadt entsteht eine Freundschaft. Und aus dem gemeinsamen Hobby heraus eine Geschäftsidee: Sie erweitern Pablo Bachmanns Schuh-Start-Up „Mercury“ um ein Atelier für maßgeschneiderte Anzüge. Es entsteht eine erste Kollektion, mit Stoffen, die ausschließlich aus Webereien in Italien stammen – gefertigt werde nur in Europa. „Wir möchten auf Qualität setzen“, erklärt Marken-Gründer Pablo Bachmann, der parallel eine Dortmunder Agentur leitet.

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Zwei Monate lang saßen sie zusammen, oft bis tief in die Nacht, um die erste Kollektion und den „Mercury-House-Cut“ zu entwerfen. „Im Gegensatz zum klassischen britischen Look haben wir uns eine gewisse Coolness und Alltagstauglichkeit gewünscht“, sagt Pablo Bachmann. Heißt: Die Anzüge sind etwas lockerer geschnitten, die Hosen sitzen auf Taillenhöhe, die Schultern sind kaum gepolstert und wirken somit natürlicher – „es soll sich wie Streetwear anfühlen und alltagstauglich sein. Eigentlich eine Wiederentdeckung der alten Ästhetik. Schick, aber auf keinen Fall altbacken“, beschreibt es Felix Würfel.

„Wir machen Maßanzüge, keine Neoprenanzüge“, betont der Hagener. „Wir haben hinter jedem Stück den Anspruch, dass man es über ein Event oder den Arbeitstag hinaus auch gerne noch zum Afterwork oder auf die Couch anbehält.“

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Showroom in Dortmunder Saarlandstraße eröffnet

Im Anfang April eröffneten Showroom in Dortmund messen sie aus, beraten, besprechen Sonderanfertigungen. Die Teile aus der Kollektion kann man anpassen lassen. „Wir haben Stoffbücher, wählen gemeinsam Oberstoffe oder Futterstoffe aus, geben Tipps“, so Würfel. Wer einmal ausgemessen ist, kann später einfach über den Onlineshop bestellen und die Kleidung maßgeschneidert nach Hause geliefert bekommen – das gebe es in dieser Form selten. Wer seinen Anzug für einen besonderen Anlass braucht, sollte drei bis sechs Wochen Vorlauf einplanen. Preislich geht es bei rund 600 Euro los.

Bei der exklusiven Eröffnungsfeier in Dortmund erschienen rund 140 geladene Gäste.
Bei der exklusiven Eröffnungsfeier in Dortmund erschienen rund 140 geladene Gäste. © House of Mercury | Mercury

„Wir arbeiten viel, aber es macht Spaß“, sagt Felix Würfel. „Und wir streben dieses Jahr noch die Eröffnung eines ersten Ladengeschäfts an“, verrät Pablo Bachmann. Die Eröffnung des Showrooms in der Saarlandstraße 124a war bereits ein voller Erfolg – hochkarätig besetzt mit Vertretern aus Wirtschaft, Kultur und Politik.

Joe Laschet, Buchautor und Sohn von Ex-Kanzlerkandidat Armin Laschet, und der Frankfurter Fashion Influencer Philip Hehmann (@streetandgentle) ließen bei der Gelegenheit gleich Maß nehmen. Übrigens: Mercury nimmt auch Aufträge von Frauen an.

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