Dortmund. Das Salzlager von Kokerei Hansa ist zu einem Veranstaltungszentrum umgebaut worden, wie es das so in Dortmund noch nicht gab. Bald ist Eröffnung.

Ein Meilenstein in der langen Geschichte von Kokerei Hansa ist geschafft. Die alte Salzfabrik ist zu einer Veranstaltungshalle umgebaut worden. Dort, wo einst Chemikalien gewonnen und gelagert wurden, werden künftig verschiedene Veranstaltungen über die Bühne gehen – und zwar vor beeindruckender Kulisse. Wie das aussehen wird, davon können sich alle Interessierten am Samstag, 27. April, beim Tag der offenen Tür einen ersten Eindruck verschaffen.

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Bis zur Eröffnung war es ein langer Weg. Bereits im Jahr 2009 hatte die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur, die seit 1995 Eigentümerin der Kokerei ist, eine Machbarkeitsstudie für den Umbau des Salzlagers in Auftrag gegeben. „Zunächst ging es darum, den Verfall zu stoppen“, erklärt Ursula Mehrfeld, Vorsitzende der Stiftungs-Geschäftsführung. Das Gebäude war teilweise vom Einsturz bedroht, das Salz – genauer gesagt das Düngemittel Ammoniumsulfat, das als Nebenprodukt der Koksproduktion gewonnen wurde – hatte Mauerwerk und Stahlträgern arg zugesetzt.

Veranstaltungshalle auf Kokerei Hansa in Dortmund ist 49 Meter lang

Damals sei daher auch im Gespräch gewesen, das Gebäude nur als Ruine zu erhalten. Doch dann entschied sich die Stiftung stattdessen, mit Landes- und Bundesmitteln den Umbau zu einem Veranstaltungszentrum zu wagen. 19 Millionen Euro seien dafür damals in der Machbarkeitsstudie veranschlagt worden, sagt Mehrfeld und fügt das hinzu, was man heutzutage selten hört. „Mit 17 Millionen Euro für das ganze Ensemble konnten wir diese Summe deutlich unterschreiten.“

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Das ganze Ensemble: Dazu gehört weit mehr als die eigentliche Veranstaltungshalle, die mit ihren 49 Metern Länge und 23 Metern Breite Platz für bis zu 1200 Menschen bietet. Neu entstanden sind drei angrenzende moderne Pavillons, in denen unter anderem Technik und Künstlergarderoben untergebracht sind, dazu eine Lounge, durch deren große Fensterflächen die Besucher einen beeindruckenden Blick in Natur und Industriekultur zu gleich bekommen.

In der neu gebauten Lounge geht der Blick durch das riesige Fenster hinaus in Natur und Industrieanlagen. Alexander Berner, 
Ursula Mehrfeld, Sabine Burggräf (beide Stiftung Industriedenkmalpflege), Gastronomie-Betrieber Sascha Nies, Wojciech Trompeta (Böll Architekten) und Bezirksbügermeister 
Peter Spineux (v.l.) haben das neue Veranstaltungszentrum vorgestellt.
In der neu gebauten Lounge geht der Blick durch das riesige Fenster hinaus in Natur und Industrieanlagen. Alexander Berner,  Ursula Mehrfeld, Sabine Burggräf (beide Stiftung Industriedenkmalpflege), Gastronomie-Betrieber Sascha Nies, Wojciech Trompeta (Böll Architekten) und Bezirksbügermeister Peter Spineux (v.l.) haben das neue Veranstaltungszentrum vorgestellt. © Funke Medien NRW | Britta Bingmann

Die moderne Ausstattung passt sich geschickt an die alte Technik an

Nicht neu gebaut, sondern komplett saniert ist hingegen das Foyer des Veranstaltungszentrums. Dazu wird künftig die ehemalige Salzfabrik genutzt. Schon beim ersten Blick durch die Eingangstür offenbart sich die neue alte Pracht: Wie im Salzlager ist auch hier ein Großteil der technischen Anlagen erhalten geblieben. Die moderne Ausstattung passt sich in ihrem Charakter geschickt an die alte Technik an, die eine imposante Kulisse für die Veranstaltungen in den großen Hallen bietet.

Was für ein Foyer! Das alte Salzlager der Kokerei Hansa wird künftig die Besucherinnen und Besucher begrüßen. Doch hier wird auch noch mehr stattfinden können, wie Sabine Burggräf von der Stiftung Industriedenkmalpflege (li.) erklärt.
Was für ein Foyer! Das alte Salzlager der Kokerei Hansa wird künftig die Besucherinnen und Besucher begrüßen. Doch hier wird auch noch mehr stattfinden können, wie Sabine Burggräf von der Stiftung Industriedenkmalpflege (li.) erklärt. © Funke Medien NRW | Britta Bingmann

Theater, Konzerte, Ausstellungen, Messen, aber auch Betriebsfeiern oder Hochzeiten sollen in den Räumen künftig stattfinden können. Neues Leben im Industriedenkmal – ein wichtiger Schritt in der Geschichte der Kokerei. „Bislang hatten wir nur museale Nutzung, jetzt haben wir auch eine wirtschaftliche“, so die Stiftungs-Chefin. Die Einnahmen aus der Vermietung sollen in den Erhalt der Kokerei fließen.

Buntes Kulturprogramm mit Appetit-Häppchen beim Tag der offenen Tür

Wer sich die neue Räume selbst einmal aus der Nähe ansehen will, der sollte am Samstag, 27. April, zwischen 11 und 17 Uhr an die Emscherallee 11 nach Huckarde kommen. Dann wird nicht nur das Salzlager-Ensemble, sondern zugleich auch die Gastronomie mit dem Bistro „Butterraum“ und dem Restaurant „Schwarzgold“ eröffnet.

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Besucherinnen und Besucher können sich an diesem Tag der offenen Tür bei freiem Eintritt auf ein Programm mit vielen kulturellen „Appetithäppchen“ freuen. Der Neue Zirkus Ruhr, die Flyguys und die SkateJam Rollerdisco werden das Salzlager dann tänzerisch und akrobatisch in Szene setzen, kulinarische Appetithäppchen werden dabei zugleich nebenan in der Gastronomie serviert.

Eröffnung Salzlager und Gastronomie auf Kokerei Hansa, Emscherallee 11, Samstag, 27. April, 11 bis 17 Uhr. Mehr Infos:industriedenkmal-stiftung.de