Dortmund. Balkonfeiern und Public Viewings im Biergarten: Die Stadt Dortmund hat jetzt Regeln für die Übertragung später EM-Spiele aufgestellt.

Laue Sommernächte – lange Fußballabende: Wenn es nach vielen Dortmunderinnen und Dortmundern geht, kann die UEFA EURO 24 gerne genauso werden wie die WM 2006. Damals ging es in Dortmund nicht nur bei „Heimspielen“ heiß her, mit vielen Fanfesten, Public Viewings und Feiern.

Auch bei der EM im Juni und Juli wollen viele Biergärten und Kneipen die Spiele übertragen. Bürokratische Hürden soll es nicht geben, erklärt Dortmunds Ordnungsdezernent Stefan Szuggat. Public Viewings in den Außenbereichen der Dortmunder Gastronomie während der EM werden geduldet, heißt es.

Lärmschutz bei der EM in Dortmund: Nachtruhe beginnt später

Damit die Stimmung nicht unter der Nachtruhe leidet, hatten die Host-Citys Dortmund, Düsseldorf, Gelsenkirchen und Köln gemeinsam mit dem Land NRW bereits Regeln für den Lärmschutz während der EM aufgestellt: Bei großen städtischen Veranstaltungen beginnt die Nachtruhe nicht schon um 22 Uhr, sondern erst um 0 Uhr (Vorrunde) bzw. 1 Uhr (Hauptrunde). In Dortmund sind davon die Public Viewings im Westfalenpark und auf dem Friedensplatz betroffen.

Aber diese Landesregeln gelten nicht für Kneipen, Restaurants und Gartenfeiern, so Szuggat. „Wir erwarten, dass viele Biergärten und Gastronomiebetriebe, aber auch Private im Garten oder auf dem Balkon, gemeinsam jubeln.“ Für dieses „Rudelgucken“ hat die Stadt Dortmund jetzt folgende Leitlinien aufgestellt:

  • Es dürfen nur EM-Spiele übertragen werden.
  • Lautsprecher müssen von Anwohnenden abgewandt und möglichst weit entfernt stehen.
  • Die Lautstärke muss „so gering wie möglich“ bleiben.
  • Bei späten Spielen ist mit dem Schlusspfiff auch Schluss mit der Übertragung – Interviews, Talkrunden oder Musik nach dem Spiel sind tabu.
  • Ein musikalisches Rahmenprogramm ist nicht erlaubt.

Szuggat fordert aber auch Toleranz von der Nachbarschaft. „Einige Spiele starten erst um 21 Uhr und laufen bis weit nach 22 Uhr – wenn eigentlich schon Nachtruhe herrscht“, so Szuggat. Es könne also auch später noch laut werden. Heißt: Bis 80db sind ausnahmsweise drin. In der Zeit der Nachtruhe (normalerweise von 22 bis 6 Uhr) ist eigentlich nur Zimmerlautstärke erlaubt. Andererseits müssen sich auch Gastronominnen und Privatleute am Riemen reißen: Mehr als die Liveübertragung der Spiele sei nicht drin, so Szuggat. „Wir gehen davon aus, dass das so funktioniert.“