Dortmund. Nach einer Reihe von Konflikten: Erst kündigt die Stadt den Vertrag mit Sportwelt Dortmund, jetzt ist der Geschäftsführer entlassen worden.
Der Geschäftsführer von Sportwelt Dortmund, Jörg Husemann, ist am Freitag, 7. Juli, fristlos entlassen worden. Eine lange Reihe von Konflikten mit der Stadt ging dieser Kündigung voraus.
Zu den Gründen der Kündigung möchte man sich nicht weiter äußern, teilte Sonja Schöber, Pressesprecherin der Sportwelt GmbH auf Nachfrage der Redaktion mit. DLRG-Bezirksleiter Stefan Raetsch übernehme übergangsweise die Geschäftsführer-Position. Ziel sei es, die Stelle schnellstmöglich anderweitig zu besetzen. "Das genaue Prozedere ist noch nicht festgelegt", so Schöber. "Wichtig ist nun, den Bäderbetrieb weiter aufrechtzuerhalten und alles wieder in eine ordentliche Führung zu bringen."
Vertrag mit Sportwelt gekündigt: „Mängel in der Betriebsführung"
Bereits am 11. Mai hatte der Rat der Stadt Dortmund beschlossen, den Betriebsführungsvertrag mit der Sportwelt GmbH mit Wirkung zum Jahresende zu kündigen. Gründe seien laut Ratsbeschluss unter anderem „Mängel in der Betriebsführung und die nicht fachgerechte Planung und Ausführung von Reparatur- und Sanierungsarbeiten.“
Sportwelt ist für acht Hallen- und Freibäder in Dortmund verantwortlich. Als gemeinnützige GmbH kann das Unternehmen die Anlagen günstiger betreiben als die Stadt, die im Gegenzug Zuschüsse überweist. Getragen wird die Sportwelt von drei Gesellschaftern, darunter das gemeinnützige Bildungsinstitut „Grüne Schule“.
Vorwürfe für die Stadt Dortmund nicht nachvollziehbar
In einem Radio 91.2-Interview hatte der nun gekündigte Sportwelt-Chef Jörg Husemann zuletzt kritisiert, dass das Geld der Stadt für mehr Personal und steigende Energiekosten nicht ausreiche. Die vier Freibäder Froschloch, Volkspark, Wellinghofen und Hardenberg hätten deshalb ihre Öffnungszeiten verkürzen müssen. Für die Stadt Dortmund sei dieser Vorwurf nicht nachvollziehbar: Betriebskostenzuschüsse seien in den letzten Jahren so hoch gewesen, dass die Sportwelt sogar Geld habe zurücklegen können.
In einer Pressemitteilung der Stadt äußerte sich Sportdezernentin Birgit Zoerner nun wie folgt: „Leider waren alle unsere in den vergangenen Monaten unternommenen Versuche, uns mit der Geschäftsführung der Sportwelt auf eine vertragskonforme, transparente und kooperative Zusammenarbeit zu verständigen, erfolglos.“
Stadt Dortmund kümmere sich „mit Hochdruck um eine Nachfolgeregelung“
Doch, wie geht es weiter, mit den Frei- und Hallenbädern, die Sportwelt Dortmund betreibt? „Uns ist bewusst, dass es sich um eine einschneidende – allerdings alternativlose – Entscheidung handelt“, so Zoerner weiter. Die Stadt nehme ihre Verantwortung für die Bäder ernst, man kümmere sich „mit Hochdruck um eine Nachfolgeregelung.“