Dortmund. Jahrelang ist Golam Khair mit seinem großen Strauß Rosen durch die Kneipen des Dortmunder Kreuzviertels gezogen. Jetzt ist die Trauer groß.
Im Dortmunder Kreuzviertel kannten ihn fast alle: Golam Khair ist jahrelang Abend für Abend durch die Kneipen und Restaurants gezogen, um seine Rosen zu verkaufen. Immer ein Lächeln auf den Lippen, immer gut gelaunt, immer positiv. Jetzt hat Dortmunds "bekanntester Rosenverkäufer" den Kampf gegen den Krebs verloren.
Seine Zeiten als Rosenverkäufer waren schon länger vorbei: Golam K. hatte eine Festanstellung als Koch im Unionviertel, erklärt seine gute Freundin Andrea. Aber trotz Chemo und OP habe er es nicht geschafft, schreibt sie tieftraurig. "Er war immer gut gelaunt und ein sehr Fleißiger!"
Rosenverkäufer Golam K. kam aus Bangladesch nach Dortmund
Im Jahr 2000 war Golam Khair (damals 30 Jahre alt) aus Bangladesch nach Deutschland geflohen. Elf Jahre lang lebte er in ständiger Angst vor der Abschiebung – bis er 2011 eine Aufenthaltserlaubnis bekam.
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Danach tingelte er weiter mit seinem dicken, duftenden Rosenstrauß durchs Kreuzviertel, arbeitete später tagsüber als Küchenhilfe, erzählte Golam Khair damals im Gespräch mit unserer Zeitung. Vor allem trieb der Dortmunder seine Karriere als Schriftsteller voran: 2007 erschien mit "Der Rosenverkäufer" ein Buch über seine Odyssee als Asylbewerber in Deutschland – 2009 erzählte er in "Im Wunderland" Anekdoten über sein Leben zwischen den Traditionen und Kulturen.