Dortmund. Klaus Wiludda hätte gern weitergemacht. Aber Ende Juni ist Schluss im “Bürgermeister Lindemann“ im Dortmunder Kreuzviertel: Der Vertrag endet.

Das "Bürgermeister Lindemann" mitten im Dortmunder Kreuzviertel ist Kult: Seit 35 Jahren ist die Eckkneipe an der Lindemannstraße eine der beliebtesten Fußball-Kneipen im Quartier – und Stamm-Treffpunkt vieler BVB-Fans auf dem Weg zum Stadion.

Aber mit dem schnellen Bier vorm Heimspiel ist bald Schluss. Schon Ende Juni dreht Kneipier Klaus Wiludda die Zapfhähne für immer zu. "Liebe Gäste, eine Ära geht zu Ende!", heißt es auf dem Aushang im Kneipenfenster. Auch auf Facebook hat er den Zettel gepostet. Die Brauerei habe den Pachtvertrag nicht verlängert, erklärt Wiludda – deshalb müsse er "mit gebrochenem Herzen" schließen.

"Ich werde euch sehr vermissen und nicht vergessen", schreibt der Kult-Gastronom. Und seine Gäste vergessen ihn sicher auch nicht. Hier ein paar Kommentare unter dem Facebook-Post:

  • "Bürgermeister Lindemann" mit Top-Wirt Klaus und seinem Team ist eine Institution im Kreuzviertel und der Treffpunkt vor und nach BVB-Spielen.
  • Du warst viele Jahre mein Heimathafen in Dortmund bei unseren Auswärtsspielen. Heiko aus Werder Bremen.
  • Echt schade. Der Bürgermeister war 10 Jahre unser Treffpunkt und Erfrischungsquelle vor fast jedem Heimspiel.
  • Das darf nicht wahr sein. [...] So eine Scheiße!
  • Lieber Klaus, das tut mir sehr leid (weh).
  • Kann nicht sein! Darf nicht sein!

Dabei war der "Bürgermeister" seit Jahrzehnten ein Fixpunkt im Kreuzviertel. Die Gastro-Szene des jungen Quartiert war ständig in Bewegung. Hier schloss ein Club, da öffnete ein Restaurant, dort wechselte eine Kneipe den Namen. Nur ein Name blieb: "Bürgermeister Lindemann".

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Das "Bürgermeister Lindemann" im Dortmunder Kreuzviertel: Pachtvertrag nicht verlängert. © Katrin Figge

Die andere Kreuzviertel-Institution im selben Gebäude bleibt natürlich: Blumen Lydia, der kleine Schnittblumen-Laden an der anderen Seite des imposanten Altbaus. "Nein, wir bleiben, obwohl es derselbe Vermieter ist", beruhigt die Inhaberin. Schließlich hängt es allein am Pachtvertrag mit Brinkhoffs – denn die Brauerei hat die Kneipen-Immobilie selbst gemietet und an Wiludda weiterverpachtet. Ein Brauereipachtvertrag gibt zudem Marken und oft auch Mindestabgabemengen vor und ist mit finanziellen Vorteilen verbunden.

Wie es mit dem Ladenlokal des "Bürgermeister Lindemann" im Dortmunder Kreuzviertel weitergeht ist noch unklar. Theoretisch möglich wäre die Weiterführung der Kneipe unter anderem Namen oder anderer Führung.