Dortmund. Eine Dortmunder Marke wird neu aufgelegt: Es gibt wieder eine Borussia-Brauerei! Der erste Sud war schnell ausverkauft, bestellen kann man online

Es gibt endlich wieder Borussia-Bier in Dortmund! Oliver Jäger (31) will die alte Marke, einst Namensgeberin des BVB, wieder aufleben lassen. Anfang 2023 kommt das neue Dortmunder Export "Borsigplatz-Style" in den Verkauf. Auch Pils soll dazukommen. Die Verkaufsstellen werden noch geheimgehalten. "Einfach immer bei Insta gucken", rät Jäger.

Aber pünktlich vor Heiligabend bekamen Fans Dortmunder Bierspezialitäten einen Vorgeschmack aufs neue Export: Die "Erlkönigin" (wie bei neuen Automodellen kommt das finale Design erst später) gab es in stark limitierter Auflage an der Bude 116einhalb an der Saarlandstraße. "Wir können nicht versprechen, dass alle die gewünschte Menge bekommen", hatte Oliver Jäger vorgewarnt. Vom ersten Sud seien nur 85 Hektoliter gebraut worden.

Neues Borussia-Export in Dortmund schnell ausverkauft

Und tatsächlich: Die ersten Fässer waren am Craftbeer-Kiosk schnell leergezapft, und binnen 30 Minuten war auch der Dosen-Vorrat ausverkauft – trotz Kälte und strömenden Regens in Dortmund. Aber es gibt Nachschub: Das Brauerei-Team nimmt "Vor-Vorbestellungen" an (unverbindlich, auch mit Versand).

Auf Instagram schreibt die Brauerei zudem: "Wir versuchen, in den nächsten Tagen die Lager wieder aufzufüllen, und werden zügig die Dosen in einige Läden unserer Freunde und Partner bringen, wo ihr sie hoffentlich bald finden werdet." Wo genau – das bleibt weiter unklar.

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"Borussia-Bier" wird (erstmal) bei Brewdog Berlin gebraut

Ob es beim aktuellen Braurezept des Dortmunder Bier-Sommeliers Christian „Brauwolf“ Wolf bleibt, sei noch nicht klar, so Jäger: "Wir gucken mal, wie es angenommen wird. Aber uns schmeckt's gut!" Dass Borussia auch den Geschmack der Dortmunderinnen trifft – daran dürfte Oliver Jäger kaum zweifeln: Er ist voller Leidenschaft für das Start-Up. Sonst hätte er nicht seinen Job an den Nagel gehängt, um sich vollzeit als Geschäftsführer um die Brauerei zu kümmern. "Das Projekt braucht jemanden, der voll und ganz dahintersteht und die Borussia-Brauerei in Dortmund vorantreiben will", sagt er.

Oliver Jäger mit den
Oliver Jäger mit den "Erlköniginnen": Das finale Design kommt erst 2023. Der erste Sud ist stark limitiert. © Katrin Figge

Eine eigene Brauerei in Dortmund sei natürlich ein Ziel, aber das liege noch in weiter Ferne, visioniert Oliver Jäger. Vorerst wird Borussia bei Brewdog in Berlin gebraut. Weit weg, aber naheliegend: Der Geschäftsführer habe in Dortmund seinen Braumeister gemacht. Borussia-Bier sei also seine Herzensangelegenheit. "Wir starten ja bei Null – da kann man sich nicht sofort eine eigene Brauerei bauen", sagt Jäger. Beim Dr. Thomas Raphael und seinem Bergmann-Bier war es genauso.

Dortmunder Borussia-Bier: Büro im "Wildschütz" am Borsigplatz

Ideengeber für die Neugründung der Borussia-Brauerei war Oliver Jäger allerdings nicht. Die Markenrechte hat sich Jan-Henrik Gruszecki gesichert. Gruszecki ist nicht nur Hardcore-BVB-Fan mit Ultra-Vergangenheit – er ist auch Macher der BVB-Doku "Am Borsigplatz geboren" über die Gründungsjahre des Ballspielvereins. Bei seinen Recherchen zum Film hatte er zufällig entdeckt, dass die Markenrechte nicht vergeben waren. Da musste er einfach zuschlagen.

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Und hier schließt sich der Kreis: Gruszecki kaufte vor ein paar Jahren bei einer Zwangsversteigerung das Gründerzeit-Haus Oesterholzstraße 60 in der Dortmunder Nordstadt, in der jetzt auch das Brauerei-Büro liegt. In diesem Gebäude unweit des Borsigplatzes lag die Gaststätte "Wildschütz" – in der sich 1909 der BVB gründete. Der Name "Borussia" kam den trotzigen Pöhlern um Franz Jacobi sehr spontan: beim Blick auf ein Werbeschild der Borussia-Brauerei.

Schon das war großer Zufall, zumal die Dortmunder Brauerei mit dem heute so bekannten Namen damals längst pleite war. Das kann doch für die Neuauflage des Borussia-Biers nur Gutes heißen!