Dortmund. Die Supermarkt-Kette Ochama aus China will sich auch in Dortmund ansiedeln. Das Konzept: Kunden holen ihre Bestellung ab - in “Partner-Shops“.

In Dortmund soll ein neuer Supermarkt eröffnen – mit einem nach eigenen Angaben besonderem Konzept: "Ochama" ist voll automatisiert und stellt die bestellten Produkte per Knopfdruck oder App. Öffnungszeiten? Sind egal, heißt es. Ob das in Dortmund aber tatsächlich so ist, daran kann man aber Zweifel haben. Denn eigene Filialen gibt es erstmal nicht.

Das eigentliche Konzept von Ochama ist vergleichbar mit dem "Click and Collect"-System bei IKEA: Online wird ein Warenkorb zusammengestellt, den die Kunden und Kundinnen dann im Laden holen – allerdings unabhängig von den üblichen Öffnungszeiten. Damit sei der chinesische Supermarkt-Riese nicht an die gesetzlichen Zeiten gebunden. Auch Rewe bietet diesen Service mittlerweile an: Kunden bestellen online und können ihre Ware in der Filiale fertig zusammengestellt abholen - jedoch während der Öffnungszeiten.

Ochama in Dortmund: Vorerst keine deutschen Lebensmittel

Im Sortiment sei alles, was es bei herkömmlichen Vollsortimentern wie Kaufland und Co. auch gibt – und noch ein bisschen mehr: haltbare, frische und tiefgekühlte Lebensmittel, Haushaltsgeräte, Elektronik, Kleidung etc., heißt es bei Ochama.

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Ein Minus gibt es aber: Deutsche Lebensmittel wird es vorerst wohl nicht in den Läden geben. Der Grund ist, dass die Produkte vor allem aus einem 20.000 Quadratmeter großen Lager in den Niederlanden stammen, wo das Unternehmen als erstes an den Start gegangen ist.

Ochama will in sechs NRW-Städten eröffnen

Ochama ist ein Unternehmen des chinesischen Internethandels-Giganten jd.com. Erst im Januar hatten die ersten Filialen in den innovationsfreudigen Niederlanden eröffnet – in Leiden und Rotterdam.

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Zu finden sind die Läden von "Ochama" bis dato in zehn europäischen Ländern, darunter Spanien und Italien. In Deutschland werden Abholstationen erst einmal nur in Nordrhein-Westfalen geöffnet. In Düsseldorf, Köln, Dortmund, Essen, Gelsenkirchen und Aachen sollen die chinesischen Supermärkte bald zu finden sein.

China-Restaurant als Abholstation

Noch klingt der hiesige Geschäftsstart sehr nach 'Garagen-Start up'. Man setze auf Partner-Shops beim Vertrieb, erklärt ein Sprecher auf Nachfrage dieser Zeitung. Für Dortmund nennt Ochama ein China-Restaurant am Ostenhellweg 57-59 - dort könnten Kunden dann die bestellte Ware abholen. In Duisburg soll es ebenfalls ein China-Restaurant sein (an der dortigen Königsstraße), in Düsseldorf wird unter anderem ein Juweliergeschäft angegeben und in Essen ein Haushaltswarengeschäft in einer Einkaufspassage. Die Abholstation in Gelsenkirchen ist bereits in Betrieb, ist zu hören. Erste Bestellungen seien an diesem Freitag eingegangen.

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Die Webseite des chinesischen Handelsriesen gibt's bisher aber nur auf Niederländisch und Englisch. Vor der Expansion nach NRW muss also noch einiges passieren.