Dortmund. “Nie wieder Krieg!“ Den Menschen in der Ukraine widmen Tocotronic den Auftakt zu ihrem starken Auftritt am Dienstag im Dortmunder FZW.

Das Manifest kommt nicht erst zum Schluss, sondern gleich am Anfang: „Nie wieder Krieg!“ Bei ihrem starken Auftritt in Dortmund nutzt die Hamburger Band Tocotronic den mahnenden Titel ihres aktuellen Albums, um ein Zeichen zu setzen. „Dieses Stück ist für die Menschen in der Ukraine und allen Geflüchteten“, sagt Dirk von Lowtzow an, worum es ihm und seinen Mitstreitern geht.

So waren sie schon immer, seit der Gründung vor nunmehr fast 30 Jahren: mit deutlichen Botschaften und somit eine maßgebliche Stimme der Leute, die ihre Musik genau so gut fanden wie ihre Texte.

Sänger Dirk von Lowtzow mit eindringlicher Botschaft.
Sänger Dirk von Lowtzow mit eindringlicher Botschaft. © Sabine Hahnefeld

Glückliche Musiker, glückliche Fans

Über 1.000 Fans sind am Dienstagabend ins FZW gekommen, das Konzert war wegen Corona zweimal verschoben worden – und die „Tocos“ einfach nur glücklich, jetzt endlich wieder auf der Bühne stehen und mit ihren Fans einen gelungenen Abend haben zu können.

Von Lowtzow war gewiss schon mal anders drauf, früher lag es nicht selten an seiner Laune, ob ein Tocotronic-Gig wirklich das wurde, was er vorher versprach. Inzwischen ist der Sänger und Frontmann der Formation auch schon über 50 Jahre alt und hat seine rotzige Attitüde längst abgelegt. Nein, im FZW gefällt er mit charmantem Geplauder, ehrlich dankbaren Gesten gegenüber dem zugeneigten Publikum und schließlich einer Show, die dem nach wie vor sehr guten Ruf einer der wichtigsten deutschen Bands der letzten Jahrzehnte gerecht wurde.

Neues Material und viele Hits

Fast zwei Stunden spielen Tocotronic, nach knapp 90 Minuten gibt es einer erste Pause, dann geht es noch mit großer Spielfreude weiter. Tocotronic liefern in dieser Zeit einen ausgewogenen Querschnitt ihres Schaffens, neues Material wie die sehr guten Singles „Hoffnung“ und „Jugend ohne Gott gegen Faschismus“ wechselt sich mit älteren Hits wie „Digital ist besser“, „Let there be rock“ und den frenetisch mitgesungenen „Aber hier leben? Nein, danke!“ sowie „This boy is Tocotronic“ ab.

Selten waren die „Tocos“ so gut, auch nach fast drei Jahrzehnten musikalischen Schaffens und nunmehr 13 Alben darf man von den Mitbegründern der „Hamburger Schule“ auch in Zukunft noch viel erwarten.

Weitere Termine: 23.11. Garage, Saarbrücken; 24.11. Tonhalle, München; 25.11. Substage, Karlsruhe; 26.11. E-Werk, Freiburg; 30.11. Kampnagel, Hamburg (ausverkauft); 1.12. Alter Schlachthof, Dresden. Tickets unter https://krasserstoff.com