Dortmund. Hunderte Gäste haben am Dienstag einen Dönerladen in Dortmund überrannt. Aber wer bezahlt den “Polizeieinsatz mit Ansage“ eigentlich?
Gut geplante Werbeaktion – oder einfach vom Erfolg überrascht? Bis zu 300 Gäste, die meisten davon minderjährig, haben am Dienstag einen Dönerladen im Dortmunder Unionviertel überrannt. Schon kurz nach der Eröffnung wurde es so voll, dass die Polizei den Laden räumen und die Straße sperren musste.
Und wer trägt die Kosten dieses Großeinsatzes mit Ansage? "Das ist wie bei Fußballspielen", erklärt Stadtsprecher Maximilian Löchter. "Verursacher ist der Verein, aber bezahlen muss er den Einsatz nicht." Stattdessen zahlt die Allgemeinheit.
Die Stadt Dortmund hätte sich allerdings gewünscht, vorher über die Aktion informiert worden zu sein. Schließlich gehört diese Art der Aufmerksamkeit zum Geschäftsprinzip der Dönerkette. Ein Bußgeld gebe es erstmal nicht. Allerdings werde der Filial-Chef jetzt zum Gespräch ins Ordnungsamt zitiert. Inhalt: noch unklar.
Döner für 1 Cent zog 300 Jugendliche ins Unionviertel
"Mit unserem Spezial Angebot NUR für den 20.09.2022 mit einem Döner für 0,01€" hatte die Imbisskette "Haus des Döners" zur Neueröffnung an die Rheinische Straße gelockt. "Wir wurden gerufen, weil es zu voll wurde und zu Rempeleien kam", erklärte Polizeisprecher Peter Bandermann. Im Gedränge sei auch ein Kind verletzt worden, heißt es. Die Polizei räumte den Laden und sicherte die Straße ab, damit die Kinder und Jugendlichen sicher zurück zur U-Bahn kamen.
Neueröffnung in Dortmund – Laden schnell wieder zu
Der Verkehr auf der vierspurigen Rheinischen Straße war massiv gestört, auch in den umliegenden Straßen. Mehr passiert sei zum Glück nicht, so Bandermann. Den Rest regelte das städtische Ordnungsamt: Der Laden wurde kurzzeitig geschlossen, der Dönerpreis wurde auf ein "handelsübliches Maß" von 6,50 Euro hochgesetzt. "Die Alternative wäre eine komplette Schließung gewesen", erklärt Stadtsprecher Löchter.
Bei der Neueröffnung einer Filiale der Kette in Bochum war es im Mai zu ähnlichen Szenen gekommen. Das gleiche Spiel wiederholte sich im Juni in Essen.
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