Dortmund.. Quält ein Dortmunder Teckelklub Füchse, um Jagdhunde auszubilden? Die Tierschutz-Organisation Peta meint: ja! – und zeigt den Verein an.
Quält ein Dortmunder Hundeverein Füchse? Die Tierschutzorganisation Peta meint: ja! Sie hat den Deutschen Teckelklub Gruppe Dortmund 1 angezeigt – wegen der Schliefenanlage auf dem Vereinsgelände in Westerfilde.
Die Dortmunder Staatsanwaltschaft bestätigt die Anzeige. Der Teckelverein hat sich bisher nicht geäußert.
Schliefenanlagen sind geschlossene Gänge, die Fuchsbauten nachempfunden sind. Zur Jagdausbildung wird ein im Käfig gehaltener Fuchs in den Gang gelassen. Sobald er einen sicheren Bereich erreicht hat, wird der Hund hinterhergeschickt. Damit sich der Hund nicht im Fuchs festbeißt, sind die Tiere mit Gittern getrennt. So soll der Hund lernen, die Füchse zu verbellen und aus dem Bau zu treiben. Bei einer echten Jagd werden die Füchse vor dem Bau von Jägerinnen und Jägern erwartet.
Der Dortmunder Verein ist nicht der einzige, gegen den Peta rechtliche Schritte eingeleitet hat: Seit September wurden laut eigener Aussage schon über 30 Schliefenwarte angezeigt. Verboten sind die Anlagen aber nicht. Auch die Baujagd selbst ist in NRW trotz eines zwischenzeitlichen Verbots wieder erlaubt.
Peta: Schliefenanlagen verstoßen gegen Tierschutzgesetz
Peta hält Schliefenanlagen für Tierquälerei – und somit als Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Die Tierrechtsorganisation fordert die Schließung der Dortmunder und anderer Anlagen und die Befreiung der eingesperrten Füchse.
Das Argument: Hunde versetzen die Füchse wieder und wieder in Todesangst. Das sei für Wildtiere Stress und eine enorme Qual. Das Tierschutzgesetz verbiete es, Wirbeltieren anhaltende oder sich wiederholende Leiden zuzufügen. Bei Schliefenanlagen ist der Fall für Peta klar: Hier lebe der Fuchs in einem Zuhause, in dem er ständig um sein Leben fürchten müsse.
"Schliefenanlagen sind an Tierschutzwidrigkeit und Grausamkeit kaum zu überbieten. Es ist bezeichnend für Jäger und ihr blutrünstiges Hobby, dass sie ohne Mitgefühl Füchse dauernder Todesangst aussetzen“, meint Peta-Referentin Nadja Michler.
Tierschutzpartei will Füchse ins Rheinland vermitteln
Auch der Dortmunder Kreisverband der Tierschutzpartei sorgt sich um das Wohl der Füchse. „Wir möchten von den Verantwortlichen des Veterinäramtes wissen, wie viele Füchse genau gehalten werden, wer für die Betreuung der Tiere verantwortlich ist und wie deren Sachkunde nachgewiesen wurde“, fordert Sebastian Everding aus dem Team der Tierschutzpartei.
Sollte die Anlage geschlossen werden, könnten der oder die Füchse schnell umziehen: Pro-Fuchs Rheinland würde die Tiere übernehmen, erklärt die Tierschutzpartei.
Teckelklub äußert sich nicht zu den Vorwürfen
Der Dortmunder Teckelklub hat sich trotz mehrerer Anfragen bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert.