Dortmund. Bei der Razzia gegen eine Tauschbörse für Kinderporno-Material durchsuchte die Polizei auch Wohnungen in Bottrop, Dortmund und Gladbeck.

Ermittler haben in sechs Bundesländern Wohnungen wegen des Verdachts des Besitzes und der Verbreitung von Kinderpornografie durchsucht. Die Ermittlungen richten sich gegen 14 Tatverdächtige im Alter von 30 bis 74 Jahren, die sich oder anderen über eine Chatgruppe kinderpornografische Inhalte verschafft haben sollen, wie die Staatsanwaltschaft Köln und die Polizei Dortmund am Donnerstag mitteilten.

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An der Durchsuchung waren Polizisten aus NRW, Niedersachsen, Hessen, Sachsen, Bayern und im Saarland beteiligt. Vielerorts waren Spezialkräfte etwa zum Öffnen von Türen im Einsatz. In Nordrhein-Westfalen durchsuchten die Einsatzkräfte Wohnungen in Bottrop, Dortmund, Düren und Gladbeck. Laut einer ersten Bilanz wurden mehr als 250 Datenträger beschlagnahmt, die nun ausgewertet werden müssen. Haftbefehle wurden nicht vollstreckt.

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Einzelne Beschuldigte legten laut Polizei und Staatsanwaltschaft bereits Geständnisse ab. Darüber hinaus ergaben sich bei der Razzia Anhaltspunkte zu weiteren Straftaten wie Verstößen gegen das Waffengesetz. Die Ermittler arbeiteten seit längerem daran, die anonym agierenden Mitglieder einer geschlossenen Chatgruppe, die als Tauschbörse für kinderpornografisches Material diente, zu identifizieren.

Die Leitung der Razzia lag bei der Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen (ZAC NRW) der Staatsanwaltschaft Köln und dem Polizeipräsidium Dortmund. Die Staatsanwaltschaft betonte, dass die Ermittlungen in diesem Fall nicht im Zusammenhang mit den Missbrauchskomplexen Münster und Bergisch Gladbach stünden.(mit afp/dpa)