Essen. Jahr für Jahr präsentiert die organisierte Fanszene beeindruckende Bilder auf den Tribünen der Republik. Eine Auswahl aus 2017/2018.

Sie sind die bösen Buben der Fangemeinde. Die schwarzen Schafe. Die Krawallmacher, die im Stadion Feuer entzünden und den Fußball unsicher machen. Die Chaoten, die sich Schlägereien mit der Polizei liefern. Sie sind die Ultras.

Das ist die eine Perspektive.

Die andere Perspektive sieht so aus:

Sie sind die wahren Fußballfans. Die einzigen, die den Verein kompromisslos unterstützen. Diejenigen, die beeindruckende Choreographien organisieren und mit ihren Bengalos und Gesängen mediterrane Stimmung ins Stadion zaubern. Sie sind der harte Kern.

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Selbstwahrnehmung und Außenwirkung der Ultras klaffen weit auseinander. Ihre Mission: Die Unterstützung ihres Clubs. Möglichst lautstark, auffällig, kreativ. Mit Megaphonen geben sie die Fangesänge vor, mit Fahnen, Doppelhaltern und farbigen Karten schaffen sie bunte Choreographien. Alles ist genau durchorganisiert, die Unterstützung der Mannschaft muss perfekt sein. „Supporten“ nennen sie das.

Ultras organisieren und finanzieren Choreografien selbst

So umstitten das Thema Ultra-Kultur in Deutschland auch ist, so sehr werden die deutschen Ligen für die Atmosphäre und die Stimmung in den Stadien international beneidet. Aufwendige Choreografien, die die Ultras in Eigenregie und Eingenfinanzierung produzieren, sorgen regelmäßig für großen Beifall. Eine Auswahl beeindruckender Choreografien wird sogar als Taschenbuch verkauft.

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„So eine richtig aufwändige Choreo kann schon in die Tausende gehen“, sagte ein Ultra des BVB gegenüber unserer Redaktion. Das Geld kommt ausschließlich aus den eigenen Reihen. Aus Spenden und Beiträgen im Kreis der Ultras. Aus Verkaufserlösen selbst kreierter Fanartikel, die sie in der Szene verkauften. Unabhängigkeit vom Verein und kommerziellen Sponsoren sei für die Szene ein eisernes Gesetz. Niemals würden die Hardcore-Fans für eine Choreographie Geld vom Club nehmen oder die offiziellen Vereinsfahnen kaufen.

Die Redaktion hat eine Auswahl beeindruckender und bewegender Choreografien aus deutschen Stadien von 2017 bis 2018 zusammengestellt: