Dortmund/Essen.. Ein Video von einem spektakulären Unfall auf der B1 in Dortmund sorgte für enormes Echo auf Facebook. Nun berichtete der Fahrer über sein Erlebnis.
Die Szene könnte aus einem Actionfilm stammen und ist der Horror für Autofahrer: Ein Lastwagen schiebt in voller Fahrt auf einer Straße ein Auto vor sich her, quer vor der Stoßstange - doch das fällt dem Lkw-Fahrer nicht auf. So geschehen in Dortmund.
Erst ein Video auf Facebook zeigte jüngst, Wochen später, die spektakulären Bilder von dem Unfall. In der Pressestelle der Dortmunder Polizei war der Vorfall, der am 17. Dezember auf der B1 in Dortmund geschehen war, unter den Tisch gefallen. "Unbeabsichtigt", sagt ein Sprecher. Nun hat der Autofahrer von seinem Erlebnis berichtet.
"Ich dachte nur: Ja toll..."
In der "Bild"-Zeitung von Freitag erinnert sich der 39-Jährige aus Altena an den Schrecken: "Ich habe gehupt, aber er hörte nicht", der Lastwagen "wurde einfach nicht langsamer". Beim Spurwechsel hatte der laut Polizei 51-jährige Lastwagenfahrer aus Olfen den weißen Toyota aus Altena übersehen und ihn dann sozusagen auf die Hörner genommen.
"Ich dachte nur: Ja toll, jetzt fährst du extra eher nach Hause und hast einen Unfall. Der ganze Nachmittag ist kaputt..." Doch dann "kam die Panik", erinnert sich der 39-jährige Toyotafahrer, als er realisierte, dass er in einer ausweglosen Lage ist: "Was, wenn der Fahrer einen Herzinfarkt hat und gar nicht anhalten kann", schoss es dem 39-jährigen Altenaer durch den Kopf.
Lastwagen preschte voran wie eine Lokomotive
Stoßstange und Kühler der wie eine Lokomotive voranpreschenden Muldenkipper-Zugmaschine waren unmittelbar neben seinem Kopf. Gegenüber dem mächtigen Lastwagen war der Altenaer in dem winzigen Toyota der Situation hilflos ausgeliefert. Geistesgegenwärtig habe der Altenaer sich abgeschnallt und sei Richtung Beifahrersitz gerutscht. Erst als andere Autofahrer durch Gesten und Hupzeichen auf die Situation hinwiesen, reagierte der Lastwagenfahrer und stoppte sein Fahrzeug.
Etwa eineinhalb Minuten hatte der 39-Jährige in der ausweglosen Lage zugebracht. Am Ende kam er mit einem Schock davon. Der Schaden an seinem Auto: die komplette Fahrerseite zerbeult, der Außenspiegel abgebrochen, die Reifen sind wohl auch hinüber. Die Polizei sprach von etwa 5000 Euro Sachschaden.
Auch der Lastwagenfahrer hatte Glück. Eine Strafanzeige bleibt ihm erspart, berichtet die Polizei. Der Toyotafahrer habe davon abgesehen. Und die Staatsanwaltschaft stelle bei Unfällen nur dann Strafantrag, wenn es Verletzte gibt; ein Schock zähle nicht dazu. Möglicherweise ist auch der Lastwagenfahrer von den Erlebnissen noch mitgenommen. Eines jedenfalls habe er noch nicht gemacht, berichtete das 39-Jährige Unfallopfer der "Bild"-Zeitung: "Entschuldigt hat er sich noch nicht". (dae/WE)