Dinslaken. Nach längerer Vakanz hat das Krankenhaus zwei neue Chefärzte. Welche Abteilungen sie leiten und wie ihr erster Eindruck von der Klinik ist.
Eine wohnortnahe Versorgung von Patienten sei wichtig, die leiste man am Vinzenz-Hospitalauf hohem Niveau, ist Dr. Markus Peuckert schon nach wenigen Tagen seiner neuen Chefarzttätigkeit im Bereich der Inneren Medizin sicher. „Aber“, so führt er in seiner Rede vor den Gästen bei seiner Einführung im Medienzentrum der Klinik aus, „ist der beste Arzt nichts ohne sein Team. Eine gute Pflege, eine gute Technik, die Verwaltung und auch das Küchenpersonal trägt zum Erfolg bei. Hier scheint dies zu funktionieren.“ Selten sei ihm solch netter Empfang bereitet worden, wie hier in Dinslaken.
Dabei ist es ein Heimspiel für den neuen Chefarzt, der in einer Feierstunde offiziell in sein neues Amt eingeführt wurde. Dr. Markus Peuckert ist in Dinslaken geboren und aufgewachsen und wohnt bereits seit längeren Jahren wieder in seiner Geburtsstadt. Er studierte Medizin, Philosophie und Angewandte Ethik in Jena, forschte und promovierte an der Charité in Berlin, verbrachte sein praktisches Jahr in Jena und Paris und kam schließlich über Halle, Jena, Bochum, Bottrop wieder zurück nach Dinslaken. Denn, so erzählt er, seine Sporen habe er sich in Dinslaken verdient – als Zivi im St. Vinzenz-Hospital. Seine Schwerpunkte seien die Endoskopie, die Infektiologie, die Onkologie und der große Bereich der Darmerkrankungen, den er hier an der Klinik stärken möchte.
Dinslakener Arzt: Zahl der Geriatriepatienten wird zunehmen
Doch Peuckert ist nicht der einzige Chefarzt, der seit Anfang des Jahres neu an der Klinik ist – Andreas Pfüller übernahm die Akutgeriatrie und Frührehabilitation zum 1. Januar, eine Klinik mit immerhin 55 Betten. Aufstellen, erweitern und mit mehr Personal bestücken möchte er sie, denn „Geriatriepatienten werden zunehmen, da die Menschen immer älter werden“, sagt er zu den Anwesenden und spricht dabei wohl vor allem in Richtung von Dr. Christoph Heller, dem Geschäftsführer der GFO-Kliniken, sowie Ralf Nennhaus, dem Regionaldirektor.
Alte, gebrechliche Menschen bräuchten eine andere Medizin und mehr Zuwendung, also auch mehr Pflege, betont er. „Qualitätsmanagement ist wichtig, aber ebenso wichtig, wenn nicht wichtiger ist es, wie man mit den Patienten umgeht.“ Die ersten Tage auf der Geriatrie hätten ihm jedoch gezeigt, dass hier der Aspekt erfüllt werde.
Während seiner Zivildienstzeit habe er in einem Altenheim gearbeitet und dort die Liebe zur Geriatrie entdeckt. „Damals habe ich ernsthaft überlegt, mich als Altenpfleger ausbilden zu lassen“, sagt er. Doch er entschied sich letztendlich für ein Medizinstudium, arbeitete, um sich sein Studium zu finanzieren, weiterhin im Altenheim. Sein beruflicher Weg führte ihn an Kliniken in Kleve und Wermelskirchen, nach Krefeld, war dort stellvertretender Klinikdirektor der Abteilung Geriatrie und Frührehabilitation für die Standorte in Uerdingen, die Helios-Kliniken Rhein-Ruhr sowie in seiner Geburtsstadt Duisburg (Johannes-Stift).
GFO-Geschäftsführer Heller sieht Herausforderungen durch Klinikreform
Ralf Nennhaus, Regionaldirektor der GFO-Kliniken zu dem auch das St. Vinzenz-Hospital gehört, dankte den beiden Chefärzten für ihr Kommen ans Haus. „Es fehlten zwei Führungskräfte, das haben wir deutlich gemerkt, obgleich die Mitarbeiter in beiden Bereichen für ein erfolgreiches und gutes Jahr 2023 sorgten und sich vorbildlich um das Patientenwohl kümmerten.“ Aber die fehlende Personalstärke, auch in anderen Bereichen, sei deutlich spürbar. Daher sei man froh, dass man mit Dr. Markus Peuckert und Andreas Pfüller zwei neue Chefärzte gewinnen konnte.
Geschäftsführer Dr. Christoph Heller sprach von denHerausforderungen, die die Klinikreformen mit sich brächten und die einzelnen Häuser zwingen würden, neue Wege zu beschreiten. Das habe auch Einfluss auf den Tätigkeitsbereich der neuen Chefärzte. „Ich warne schon einmal vor, dass die Wege der GFO manchmal etwas länger dauern können, Sie sollten jedoch nicht aufgeben“, meinte er scherzhaft.