Castrop-rauxel. Er bat um ein Glas Wasser und verschwand Sekunden später mit der Geldbörse der Seniorin. Geschehen vor ein paar Tagen in Ickern. Die gutgläubige, hilfsbereite Frau wurde um rund 300 Euro erleichtert. Und das war nicht der einzige Vorfall.

Zuvor wurde eine andere Seniorin mit derselben Masche um 150 Euro erleichtert. Die beiden älteren Frauen beschreiben den Täter als großen Mann mit breiter Statur. Eine hat ihn sogar wiedererkannt, weil er vor einiger Zeit an der Haustür Teppiche verkaufen wollte.

Bei Facebook wird gewarnt

In der Facebook-Gruppe "Du bist Castroper wenn..." warnt die 19-jährige Saskia Schubert vor dem Betrüger. Ihre Mutter ist per Zufall mit den beiden Geprellten ins Gespräch gekommen, weil sie für eine Apotheke Medikamente ausliefert. Und hat geholfen, bei der Polizei Anzeige zu erstatten. Dort ist bislang keine Häufung solcher Delikte im Raum Castrop-Rauxel bekannt.

Zur Vorsicht wird dennoch geraten: "Immer die Schließkette der Wohnungstür zu lassen und möglichst einen Nachbarn als Zeugen hinzurufen", mahnt Polizei-Pressesprecher Michael Franz. Oft gäben sich Leute auch als Vertreter von Energie- oder Telefonanbietern aus, verlangten Einlass.

Geld und Schmuck gut verstauen

Häufig kämen Trickdiebe auch zu zweit. Während eine Person den Wohnungsinhaber ablenkt, durchsucht eine zweite blitzschnell die Wohnung. Der dringende Rat: Bargeld und Schmuck gut verstauen. Ein Versteck unter dem Kopfkissen zum Beispiel ist keine gute Idee. Da schauten die Betrüger zuerst nach.
Die Polizei gibt generell folgende Tipps:

  • Erster Rat: Fremde Personennicht in die Wohnung lassen. Bestellen Sie Unbekannte zu einem späteren Zeitpunkt wieder, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist, oder rufen Sie einen Nachbarn hinzu.
  • Verlangen Sie - wenn sich jemand zum Beispiel als Stadtwerke-Mitarbeiter ausgibt - grundsätzlich denDienstausweisund prüfen Sie ihn sorgfältig auf Druck, Foto und Stempel.
  • Die Betrüger könnten versuchen, sie zu beeindrucken, abzulenken, zu verwirren oder unterZeitdruck zu setzen.Nicht beeindrucken lassen:Unterschreiben Sie nichts und lassen Sie die Personen nicht aus den Augen!
  • Falls die Besucher zudringlich werden:Wehren Sie sich energisch, sprechen Sie sie laut an oderrufen Sie um Hilfe- oder wählen Sie den Notruf 110.
  • Falls Sie so etwas erlebt haben oder beobachten konnten - informieren Sie bittesofort die Polizei. Notieren Sie sich wenn möglich das Nummernschild des Fahrzeuges, mit dem die Betrüger unterwegs sind, und merken Sie sich die Personenbeschreibung.