Habinghorst. Geheime Zeichen auf Fußwegen und an Türklingeln. Arbeiten Einbrecherbanden mit verschlüsselten Symbolen? Eine Leserin aus Habinghorst ist überzeugt davon, dass sie ausgespäht und ihre Türklingel mit Gaunerzinken versehen wurde.

"Bei mir waren zwei kleine Kreuze an der Klingel markiert. Das heißt wohl, wie ich im Internet gelesen habe, dass es sich um ein ergiebiges Objekt handelt", erzählte die Leserin. Umgehend hatte sie die Polizei und ihre Nachbarn informiert. "Es sind alle gewarnt", sagte sie.

Dauerthema in den Medien

Tatsächlich war die "Rückkehr der Gaunerzinken" während der vergangenen Monate schon in etlichen Medien ein Thema. Mittels einer verschlüsselten Zeichensprache, so hieß es, würden als Prospektverteiler oder Bettler getarnte Späher ihren Komplizen mitteilen, wo es die besten Einstiegsmöglichkeiten gibt oder wo Bewohner wehrhaft sind.

Für Ramona Hörst, die Sprecherin der Kreispolizei Recklinghausen, ist es nur ein immer wieder aufkommendes Gerücht, dass Verbrecherbanden codierte Zeichen benutzen. "Durch Ermittlungen bestätigt worden ist es bisher nicht, dass Einbrecher so arbeiten", erklärte sie auf Anfrage. Es gebe immer wieder mal Verdachtsfälle, mehr aber auch nicht. Richtig sei es aber, bei mutmaßlichen Gaunerzinken die Polizei zu informieren und die Zeichen dann zu entfernen.

Spontanes Handeln

Ramona Hörst betonte, dass Einbrecher in der Regel spontan handeln und ihre Einbruchsziele nicht lange ausspähen. "Das zeigt sich auch daran, dass die Quote der Einbruchsversuche immer höher wird. Wo die Einbrecher merken, dass Türen und Fenster gut gesichert sind, brechen sie ihr Vorhaben ab und gehen zum nächsten Objekt", so Hörst. Sie betonte: "Die technische Sicherung mit wirksamen Schlössern und Riegeln ist und bleibt der allerbeste Schutz vor Einbrüchen."

Eine Auswahl bekannter Gaunerzinken sehen Sie hier. Fahren Sie über die "Info"-Symbole, um die Bedeutung zu erfahren.


Grafik: Wikimedia Commons / Manfred Brückels