Ein tödlicher Unfall hält seit Montagabend die Ermittlungsbehörden in Atem. Ein Mann aus Castrop-Rauxel war auf der Christinenstraße aus der Kurve getragen worden, gestürzt und dann unglücklich mit dem Kopf auf den Bordstein einer Mittelinsel geprallt. Der 37-Jährige starb noch am Unfallort.

Tragischer Unfall am späten Montag auf der Christinenstraße in Obercastrop. Aus bislang noch ungeklärter Ursache hatte ein Mann aus Castrop-Rauxel gegen 22.55 Uhr in einer abschüssigen Rechtskurve die Kontrolle über sein Fahrrad verloren, war gestürzt und mit dem Kopf in Höhe der Elisabethstraße gegen den Bordstein einer Mittelinsel geprallt. Der Notarzt konnte vor Ort nur noch den Tod des 37-Jährigen feststellen. Einen Helm hatte er nicht getragen.

Seit Dienstag ist die Polizei dabei, den Unfallhergang zu rekonstruieren. „Nach unserem bisherigen Ermittlungsstand“, so Sprecherin Ramona Hörst vom Präsidium aus Recklinghausen, „hat sich der Unfall ohne Fremdeinwirkung zugetragen“.

Diskussion auf Facebook

Gleich mehrere „Knallzeugen“ – im Polizeijargon diejenigen, die einen Vorfall zwar nicht beobachtet haben, aber durch verschiedene Geräusche darauf aufmerksam gemacht wurden – hatten sich über den Notruf gemeldet. Darunter auch welche, die zuvor eine unsichere Fahrweise des 37-Jährigen beobachtet haben wollen. Ein Grund, warum die Polizei eine Blutprobe anordnete, deren Ergebnis jedoch am Dienstag noch nicht vorlag. Ob das Unfallopfer also durch Alkohol oder andere Substanzen beeinflusst worden war, ist völlig unklar.

Abwartend gehen die Behörden aktuell mit einigen Hinweisen um, die bei einer Facebook-Debatte ausgetauscht wurden. So will eine Frau direkt nach dem Unfall einen Autofahrer gesehen haben, der mit spontan gelöschtem Licht den Unfallort verlassen habe. Ihre Schlussfolgerung: „Das kann nicht einfach nur ein Sturz gewesen sein.“

Die Polizei hat diese Angaben im Blick, abschließend einordnen aber wollte man sie gestern noch nicht.

Eine Frage, die zudem mehrfach aufkam: Könnte der Mann vielleicht noch leben, wenn er denn nur einen Helm getragen hätte? Könnte. Hätte. Wenn. Eine sichere Antwort kann’s nicht geben, gleichwohl rät die Polizei allen Radfahrern vehement, sich so sicher wie möglich auszustatten. Hörst: „Radfahrer haben nun mal keine Knautschzone.“

Unfallerhebungen hätten ergeben, dass 80 Prozent der Radfahrer nach Stürzen ohne Helm ein schweres Schädel-Hirntrauma davontrugen. Und wissenschaftliche Studien bezifferten das Risiko für Radler ohne Helm, sich bei einem Sturz schwere Hirnverletzungen zuzuziehen, auf eindeutige 88 Prozent.

Auch die ADFC-Ortsgruppe aus Castrop-Rauxel positionierte sich. Gleichwohl keine Helmpflicht gefordert wird, sind die Empfehlungen von Karlheinz Armellini oder Dieter Marzinzik eindeutig. Marzinzik stürzte selbst einst schwer, kam jedoch mit Prellungen davon. „Erst zwei Wochen später bemerkte ich, dass mein Helm an zwei Stellen gebrochen war.“ Was passiert wäre, hätte er keinen Helm getragen? „Ich mag es mir nicht ausmalen.“