Der SPD-Bundestagsabgeordnete Frank Schwabe hängt Plakate mit sich und seinen Wählern auf. Der 41-Jährige hat 100 Unterstützer gefunden.
In Habinghorst könnte man auch den berühmten Schüppenstiel aufstellen. SPD-Wählen gehört hier zum Standard. Lieber als der Schüppenstiel wird allerdings Frank Schwabe gewählt. Der ist der Junge von nebenan, anfassbar, hat immer ein offenes Ohr für die Nöte seiner Mitbürger. Und wenn es dann noch Bier und Bratwurst gibt, wie zur offiziellen Wahlkampferöffnung, dann sind die Schwabe-Fans besonders begeistert.
Aber auch Schwabe selbst ist voller Enthusiasmus, hat allerdings nur begrenzt Zeit, die junge Familie ruft. Und die ist auch schon voll auf dem Wahlkampf-Trip: „Mein Sohn ruft immer Daddy, Daddy, wenn er mich auf einem Wahlplakat sieht“, schmunzelt der 41-Jährige.
100 Bürger aus dem Wahlkreis Recklinghausen-Waltrop-Castrop-Rauxel halten ihrem Frank die Stange, zeigen sich mit ihrem Bundestagsabgeordneten auf Plakaten in aller Öffentlichkeit. An 1000 Standorten werden sie aufgestellt, weiß Wahlkampfmanager Udo Behrens-pöhler.
„Ich wähle Frank Schwabe“: Die Plakatierten scheinen das gerne zu machen, nicht nur weil es Bier und Bratwurst gibt. Manche nutzen die Schwabe-Werbung auch gleich ein bisschen für die Selbstvermarktung mit, wie die Vorsitzende des Karnevalsclubs CCCS, Connie Straßmann: „Schade nur, dass auf dem Poster nicht auch steht, dass ich Single bin“, sagt die Suchende. Schwabe wählen, na klar doch, und die SPD sowieso. Der CCCS sei ein Arbeiterverein, immer gewesen, seit seiner Gründung im Jahr 1959. Und seit 44 Jahren sei sie Mitglied, seit 16 Jahren Präsidentin.
Robert Mathis nutzt die Gelegenheit, auf Missstände in „seinem Ickern“ aufmerksam zu machen, besonders die Situation an der Vinckestraße sei bedauerlich („Du musst nicht nur versprechen, du musst das auch machen!“). Auch die Lange Straße sei in einem üblen Zustand („Da vorne ist neulich eine Frau auf dem kaputten Pflaster gestürzt und hat sich das Schlüsselbein gebrochen“).
Für Stephan Bevc ist Frank Schwabe ebenfalls die richtige Wahl. Der Vorsitzende des Bezirksverbandes der Castrop-Rauxeler und Waltroper Kleingärtner ist auch ein „Arbeiterkind“, wie er sagt. Beschäftigt bei Rütgers Germany, in der Energieversorgung. „Ich habe immer SPD gewählt, außer Gerhard Schröder, der war ja eine Zweitausgabe von Helmut Kohl.“
Schwabe habe sich immer um die Kleingärtner gekümmert, z.B. verhindert, dass sie Müllgebühren für ihre Parzellen bezahlen müssen. Das beflügelt die Verbundenheit – so sehr, dass auch Tochter Jaqueline (19) auf einem Schwabe-Plakat lächelt.