Die „Kosten der Inklusion“ beschäftigen die FDP-Ratsfraktion. Den gemeinsamen Unterricht Behinderter und Nichtbehinderter in Regelschulen dürften nicht allein die Städte bezahlen. Vielmehr müsse sich das Land daran beteiligen. Das fordert FDP-Ratsmitglied Anne Krüger in einem Schreiben an Sozialdezernentin Petra Glöß. Notfalls solle sich die Stadt anderen Kommunen anschließen, die in einem solchen Fall mit einer Klage gedroht haben.

Anne Krüger erinnert an den Gründungsbeschluss von Sekundarschulen. Damals seien die zusätzlichen Investitionskosten z. B. für ergänzende Umbaumaßnahmen oder den Bau einer Mensa, erst nach der Entscheidung bekannt geworden. „Diesmal wollen wir frühzeitige Vorab-Informationen erhalten.“ SPD-Fraktionsvorsitzender Daniel Molloisch hatte allerdings in der vergangenen Woche noch daran erinnert, dass der frühere Realschulleiter Jörg Girrulat schon zu seiner Zeit, also vor dem Beschluss, die Mensa angemahnt habe.

Dass auf die Stadt erhebliche Kosten durch die Inklusion zukommen, steht für die FDP allerdings fest. Anne Krüger: „Anhand einiger Fallbeispiele haben kommunale Spitzenverbände nun die Kosten der Inklusion aufgezeigt. Im Kreis Borken wären nur für gemeinsamen Unterricht an Grundschulen mindestens drei Millionen Euro an einmaligen Investitionen plus vier Millionen Euro für laufende Kosten jährlich fällig.“ In jede der 67 Grundschulen im Kreis Borken müssten also einmalig 45 000 Euro investiert werden, während die laufenden zusätzlichen Kosten rund 60 000 Euro betragen.

Anne Krüger zitiert die Spitzenverbände, die einen finanziellen Ausgleich für neue oder wesentlich veränderte Aufgaben fordern, wenn die Kosten landesweit über 4,5 Millionen Euro liegen. Castrop-Rauxel müsse den Stärkungspakt Stadtfinanzen umsetzen und könne die Inklusion gar nicht alleine stemmen.