Castrop-Rauxel. .

Schon für sich gesehen stellt das Schloss Bladenhorst eine Kulisse dar, die es sich lohnt, anzusehen. Wenn allerdings noch rund 120 Oldtimer aller Formen, Farben und Marken das Schlosstor als Stopp nutzen, ist es auch alteingesessenen Castropern mal wieder einen Besuch wert. So geschehen vergangenen Samstag, als der Motorsportclub Bork e.V. auf seiner Ausfahrt am Wasserschloss Halt machte.

Jaguar, Adler, Benz und Co. haben für einen Nachmittag das Schloss in einen bunten Jahrmarkt an historischen Fahrzeugen verwandelt. Oldtimerfreund und Schlossbesitzer Bodo Möhrke ist zufrieden damit, wie die Wagen und Motorräder vor seinem Heim wirken. „So alte Gemäuer und Fahrzeuge gehen einfach gut zusammen. Und als ich gehört hab, dass der Club aus Selm hier Stopp machen möchte, hab ich natürlich sofort zugesagt.“ Der Castroper, der selbst einen alten Jaguar fährt, ist begeistert von den historischen Fahrzeugen. „Es ist einfach mehr Design, mehr Linie, mehr Herzblut zu finden“, sagt er schwärmerisch, „das ist anders als bei den Autos, die heutzutage hergestellt werden.“ Von der Kurzlebigkeit der modernen Fahrzeuge hält er nichts. „Mein Jaguar ist von ‘79, die heutigen Wagen halten doch nur zehn, zwölf Jahre und werden schon verschrottet. Solche Wegwerf-Artikel sind nichts für mich.“

Dass er einen Oldtimer fahren möchte, das wusste der Nostalgiker schon früh. „Da macht man seinen Führerschein und dann geht es eben daran, ein Auto zu kaufen. Und wenn man dann etwas möchte, was hübsch aussieht und außerdem nicht zu viel kostet, landet man schnell bei Oldtimern.“ Was nicht zu viel kostet? Diese wunderhübschen Antiquitäten? „Es kommt ganz auf die Marke an“, klärt der Hobbyexperte auf. „Unter den Teilnehmern hier auf der Rallye gibt es Fahrzeuge, die teilweise unter 1000 Euro kosten, aber auch welche, deren Wert weit über 100 000 Euro liegt. Die Leidenschaft muss nicht direkt mit dem Einkommen zusammenhängen, es geht auch mit niedrigem Preis.“

Wie auf auf dem Rest der Rallye haben die Teilnehmer am Schloss Fragen zu beantworten, um am Ende einen Preis zu gewinnen. Und Anwärter darauf gibt es mit 120 Teilnehmern genug. Wenn es allein um die Schönheit der Fahrzeuge ginge, wäre es wohl unmöglich, einen Sieger zu küren. Möhrke: „Es sind tolle Fahrzeuge dabei, Autos wie Motorräder. Auch für die Stadt eine touristisch interessante Sache.“