Auch sie ist in die Jahre gekommen: die Emscherbrücke an der Borghagener Straße.

„Mittelfristig muss auch hier etwas getan werden“, sagt Jochen Kresse, Leiter des Bereichs Tiefbau beim EUV. Doch da die Stadt ja nun kein Geld hat, die Mängel zu beheben, musste zunächst eine kurzfristige Lösung her: eine Geschwindigkeitsbegrenzung, Fahrzeuge dürfen die Brücke jetzt nur noch mit maximal Tempo 20 passieren. Seit einigen Tagen weist eine neue Beschilderung darauf hin.

Kommunen unterfinanziert

„Die Brücke ist muldenhaft ausgebildet“, erklärt Jochen Kresse. „Diese Wölbung hat sie aber immer schon gehabt.“ Sie führt allerdings dazu, dass es ordentlich scheppert, wenn der Linienbus über die Brücke fährt. „Es hat deswegen mehrere Beschwerden der Anlieger gegeben“, berichtet Kresse. Daraufhin habe der EUV nun zwei Tempo 20-Schilder aufgestellt. Und die sollen stehen bleiben, bis eine Entscheidung bezüglich der Brücken-Modernisierung fällt.

„Wenn kein Geld mehr da ist, dann wird es sich künftig nicht vermeiden lassen, die Geschwindigkeitsbegrenzungen auf maroden Straßen zu ändern oder sie sogar komplett zu sperren“, sagt Jochen Kresse. „In Dortmund gilt ja auch schon an einigen Stellen Tempo 10“, fügt der EUV-Bereichsleiter mit Blick auf die Nachbarstadt hinzu. „Nicht nur Kommunen, der Staat insgesamt ist massiv unterfinanziert, das zeigt sich in kaputten Straßen, maroden Bürgersteigen und einsturzgefährdeten Brücken“, erklärte der SPD-Bundestagsabgeordnete Frank Schwabe vor wenigen Tagen in einer Stellungnahme zur Sperrung der Brücke über die Emschertalbahn.

Passanten müssen Umwegein Kauf nehmen

Für rund ein Jahr können Fußgänger den Überweg in der Altstadt nun nicht mehr nutzen (wir berichteten). Fundament und Konstruktion des Bauwerks sind so stark beschädigt, dass die Sicherheit von Passanten sowie der Züge nicht mehr gewährleistet ist. Sofern die DB Netz als Eigentümerin der Gleise grünes Licht gibt, will die Stadt die Brücke noch in diesem Jahr abreißen lassen. Der Neubau kostet 300 000 Euro.