Wie in einem schlechten Hollywood-Film seien die Polizisten in den Bus gestürmt, direkt auf seinen Kumpel zu, berichtet der Freund des Angeklagten. „Ohne mit mir gesprochen zu haben“, so der Beschuldigte selbst, „hat ein Beamter meinen Kopf gegen die Fensterscheibe gedrückt und mich aus dem Nachtexpress geführt.“ Was zuvor geschehen war? Offenbar einiges.
Der Angeklagte und sein Freund fuhren mit dem Nachtexpress heim. Im Bus soll es Stress mit dem Sicherheitspersonal gegeben haben. „Mein Kumpel war betrunken und ist während der Fahrt eingeschlafen, hat dabei versehentlich den Halteknopf mit seinem Kopf berührt“, sagte der Angeklagte. Ein Sicherheitsmann erklärte hingegen, dass sie sich einen Spaß daraus gemacht hätten, den Bus immer wieder zu stoppen. „Ich sagte ihm, dass sie aufhören sollen, ansonsten müssen sie den Bus verlassen.“ Daraufhin soll der Angeklagte ausgetickt sein: „Heil Hitler“ und „Sieg Heil“ soll er gerufen haben. Der 27-Jährige gab das auch zu. Wegen des dominanten und „martialischen“ Auftretens der Sicherheitskraft habe er sich zu derartigen Äußerungen hinreißen lassen, es tue ihm leid.
Als die Polizei schließlich eintraf, soll er erneut ausfallend geworden sein. „Wir sind in den Bus, mein Kollege hat ihn angesprochen, doch er hat uns ignoriert, ‘Heil Hitler’ gerufen und den Arm zum Hitlergruß erhoben“, schilderte eine Beamtin die Situation an der Haltestelle anders als der Angeklagte und dessen Freund. Der Beschuldigte habe sich zudem gewehrt, als die Polizisten ihn fixieren wollten. Und auf dem Weg zum Streifenwagen habe er den Kollegen als „Stahlglatze“ tituliert, „und er sagte, wir wären wie Adolf Hitler und Eva Braun“. Auf der Wache habe er den beiden Polizisten dann noch einen Dachschaden attestiert.
Der Richter wird die Verhandlung fortsetzen.