Castrop-Rauxel. .

Das Unternehmen Gelsenwasser wird aller Voraussicht nach strategischer Partner der zukünftigen Stadtwerke Castrop-Rauxel werden. Die Koalition aus SPD und Grünen stellte gestern Abend ihren Wunschpartner vor. Zuvor hatten der SPD-Vorstand und eine Mitgliederversammlung der Grünen die Weichen gestellt. Letztendlich entscheiden muss aber der Rat in seiner Sitzung am 4. Juli.

Gelsenwasser bringt am meisten mit, da sind sich SPD und Grüne absolut einig. Das Unternehmen, das wiederum den Stadtwerken Bochum und Dortmund gehört, biete die größte Sicherheit. In einer Sondersitzung des Rates am Freitag konnten die Gelsenkirchener am besten punkten. Aber auch die Stadtwerke Herne hatten bei der Präsentation nicht schlecht abgeschnitten: „Die hatten einen sehr guten Auftritt“, erklärte SPD-Fraktionsvorsitzender Daniel Molloisch im Gespräch mit dieser Zeitung und machte deutlich: „Am wenigsten interessieren uns parteipolitische Verbindungen zu den Städten potenzieller Partner.“ Schließlich seien sowohl Herne als auch der dritte Bewerber Herten von der SPD regiert.

5 Millionen Euro für Projekte

Gelsenwasser sei aber nicht nur aus betriebswirtschaftlicher Sicht der interessanteste Partner – die Gelsenkirchener wollen 500 000 Euro Kapital in die Gesellschaft stecken und zusätzlich noch einmal 5 Millionen für Projekte wie Windkraftwerke – sondern auch aus ökologischer Sicht, machte Grünen-Fraktionschef Bert Wagener deutlich. Das sei eine gute Perspektive für die Eigenproduktion von Strom, ergänzte Molloisch. Nach Vorstellung der Grünen soll die Ersparnis für eine Familie bei 50 bis 150 Euro pro Jahr unterhalb des Standard-Strompreises des Grundversorgers – also RWE – liegen. Auch Bürgermeister Johannes Beisenherz bekannte sich eindeutig zu Gelsenwasser: „Insbesondere bei der Risikoabsicherung liegt Gelsenwasser deutlich vorne.“ Zudem sei das Unternehmen wegen der örtlichen Wasserversorgung hier schon eine „Marke“.

Der SPD-Vorsitzende Rajko Kravanja warf in die Waagschale, dass „Gelsenwasser Erfahrung hat, weil es schon mit anderen Kommunen Stadtwerke gegründet hat. Außerdem bekommen wir hier eine Partnerschaft auf Augenhöhe, Gelsenwasser ist zwar groß, aber nicht übermächtig.“ Der Anteil des Unternehmens an der Gesellschaft soll 49,9 Prozent auf keinen Fall übersteigen. Wenn alles klappt, soll der Rat im November über die Verträge abstimmen. Und dann kann es am 1. Januar 2014 neben CAS-Nummernschildern auch CAS-Strom geben.