Castrop-Rauxel. .

Es gibt Graffiti und es gibt hässliche Filzstift-Schmierereien. Letztere „zieren“ nur kurze Zeit nach der Fertigstellung und zwei Tage vor der offiziellen Eröffnung am Freitag Teile der neuen Skateranlage in Habinghorst. Das Metallgerüst und das Glasdach des Pavillons sind ebenso mit schwarzen Zeichen und Sprüchen bemalt wie die Sitzgelegenheiten darunter. Die Hinterseite der Rampe wurde mit blauen Namen zugesprüht – vermutlich die der „Künstler“.

Walter Krumm ist entsetzt: „Das hat mit Kunst nichts zu tun, das ist einfach Geschmiere.“ Der Castrop-Rauxeler versucht seit ein paar Tagen mit speziellen Reinigern die gröbsten Verschmutzungen zu entfernen. Schon öfter hat er in der Vergangenheit Aufträge von der Stadt oder auch Privatleuten angenommen, wenn Jugendliche Häuser wände oder gar Skulpturen vollgeschmiert hatten. „Dafür habe ich sogar ein Gewerbe angemeldet“, erzählt Krumm. Für die Skateranlage hat er zwar bislang noch keinen offiziellen Auftrag, möchte aber dennoch mithelfen, dass bei der Eröffnung alles einigermaßen gut aussieht. Mit Bürste und einem Anti-Graffiti-Gel (60 Euro pro Liter) bewaffnet, versucht er nun das Gröbste vom Beton zu entfernen.

Das Stadtteilbüro hat die Problematik bereits erkannt. „Wir denken darüber nach, Graffiti unter professioneller Anleitungen zu machen “, sagt Peter Meyer. „Wenn so etwas richtig gemacht wird, haben die Jugendlichen vielleicht mehr Respekt davor und nehmen Abstand von sinnlosen Schmierereien.“ Dieser Vorschlag soll in der nächsten Gesprächsrunde mit Anwohnern, Jugendlichen, den Mitarbeiter des Stadtteilbüro und des Café Q diskutiert werden.

Bereits vor wenigen Wochen hatte sich die Runde zusammengesetzt, um über das Müllproblem zu diskutieren, das sich bereits andeutet. Getränkedosen und Plastikflaschen liegen rund um die Skaterbahn auf dem Rasen, nur wenige Meter von den Mülleimern entfernt. „Die Jugendlichen haben bereits nach zusätzlichen Mülleimern, die näher an den Sitzgelegenheiten stehen, gefragt“, sagt Peter Meyer. Die Stadt soll bereits ihre Zusage gegeben haben, weitere Abfallbehälter aufzustellen. „Das ist eine gute Idee“, findet ein Schüler, der fast täglich mit seinem Skateboard die Anlage nutzt. „Die Polizei war nämlich schon hier und hat gesagt, dass sie den Platz beobachte. Und wenn er weiter so zugemüllt werde, würde bald jemand von der Stadt kommen.“

Einen der „Künstler“ hat Walter Krumm bereits anhand einer Zeichnung auf den Steinen identifiziert. „Wenn er das Bild in der Zeitung sieht, kann er sich ja noch mal Gedanken machen und dann hier vorbeikommen, um die Schmierereien zu entfernen.“