Castrop-Rauxel. . Das Unternehmerinnenforum hatte zum Social Media-Workshop ins Dieze eingeladen. Referentin Birgit Schultz erklärte den Teilnehmern, wie man die sozialen Netzwerke auch zu Geschäftszwecken nutzen kann.
Es wird gepostet und retweetet im Internet, zudem gebloggt, gepint und geliket, was das Zeug hält. Wie soll man da noch mitkommen? Und vor allem: Muss ich dabei sein in der großen weiten Online-Welt, mich tummeln in den Sozialen Netzwerken? Facebook, Twitter, Google+ und Co. – was ist das überhaupt? Antworten auf Fragen wie diese lieferte am Dienstagabend Marketing-Expertin Birgit Schultz bei einem Workshop des Unternehmerinnenforums Castrop-Rauxel im Dieze.
„Ist dieser ganze Aufwand nötig“, fragt Teilnehmerin Ingrid, die ganzheitliche Konzepte fürs Wohlbefinden anbietet, in die Runde und die Versicherungsfachfrau einige Plätze weiter räumt ein: „Ich bin unsicher, wie ich mit den Internetdiensten umgehen soll, ich gehöre eben nicht zur Generation Facebook.“
Genaue Strategie überlegen
Den Schrecken konnte Birgit Schultz den Damen schnell nehmen. Niemand werde gezwungen, sich auf Twitter zu registrieren oder ein Profil bei Google+ anzulegen. „Und selbst, wenn man das gemacht hat, sind die Plattformen nicht automatisch Marketinginstrumente“, betonte Birgit Schultz. Wichtig sei, dass man sich eine gezielte Strategie überlege, mit der man sich und sein Unternehmen im Internet präsentieren wolle. „Dann aber kann Social Media gerade für kleine Unternehmen eine kostengünstige Möglichkeit sein, Marketing zu betreiben.“ Mit gutem Beispiel voran geht Andrea Heller, erste Vorsitzende des Unternehmerinnenforums. Sie ist mit „dem vollen Programm im Internet unterwegs“, wie sie es nennt. Sie twittert, pflegt ihre Facebook-Seite und empfindet es nicht als zusätzliche Arbeit, online zu netzwerken. „Das läuft so nebenher“, sagt die Ernährungsberaterin und fügt hinzu: „Ich habe über Facebook schon viele Kunden gewonnen.“ Der Schneeball-Effekt durch die Vernetzung der Nutzer untereinander sei Gold wert.
Die oberste Maxime laute, gab Birgit Schultz den neun Teilnehmerinnen und dem einen Teilnehmer an die Hand, auch im Internet authentisch zu bleiben. „Denn“, betonte die Expertin, „seine Social Media-Auftritte muss man regelmäßig befüllen, und da hält man es auf Dauer nicht durch, sich zu verstellen.“ Der Internetnutzer merke schnell, ob sogenannte Posts, also die Nachrichten, die man ins Internet stellt, vertrauenswürdig sind. „Wenn etwas nervt, wird es nicht mehr angeklickt und hat keinen Werbeerfolg“, sagt Birgit Schultz. Deshalb gelte die Regel, dass online eben nicht nur Werbung in eigener Sache gemacht werden sollte, sondern vor allem auch nette Kommunikation, mit der man die Kunden bei Laune halte, so die Marketingberaterin. „Aber gebe ich damit nicht ständig eine kostenlose Arbeitsprobe ab“, fragt eine Teilnehmerin kritisch in den Raum. Jeder müsse für sich abwägen, meint Birgit Schultz, ob die Teilnahme an Social Media seine Geschäftsziele unterstütze. Für sie ist es der richtige Weg: „Ich bin über meine Aktivitäten im Internet unter anderem zu meiner Dozententätigkeit gekommen.“
Die drei großen Plattformen
Referentin Birgit Schultz, die eine Marketing-Beratung für kleine und mittelständische Unternehmen betreibt, stellte den Teilnehmern des Workshops die wichtigsten Plattformen vor, auf denen man im Internet soziale Kontakte pflegen kann:
Auf Facebook kann man ein eigenes Profil (als Mensch) oder eine eigene Seite (als Unternehmen) anlegen. Nutzer können als Freunde bzw. Fans die Beiträge, Fotos oder Videos der mit ihnen vernetzten Profile oder Seiten lesen. Facebook ist derzeit die am häufigsten genutzte Social Media-Plattform.
Google+
„Google ist mehr als nur eine Suchmaschine“, sagt Birgit Schultz. Im Grundsatz funktioniert Google+ ähnlich wie Facebook, verfolgt aber andere Ziele. Eine Besonderheit sind die Hangouts, ein Video-Chat mit bis zu neun Leuten. Birgit Schultz bewertet Google+ als besonders zukunftsträchtige Plattform, weil es die Ergebnisse der Suchmaschine Google beeinflusst.
Auf Twitter schreibt man telegrammartige Nachrichten, die kürzer sind als eine SMS – dies wird Microblogging genannt. Rund drei Millionen Internet-Nutzer sind derzeit in Deutschland bei Twitter registriert. Nachrichten und Trends verbreiten sich hier noch schneller als auf Facebook, erklärt Expertin Birgit Schultz.