Das Projekt „Kulturbunker“ bekommt Gegenwind. Bürger wollen entwederein völlig neu gebautes Kulturzentrum oder Gewerbeflächen.

Einen Abriss des Hochbunkers am Busbahnhof regt der Arbeitskreis Bürgerfreundliche Altstadt an und stellt sich damit gegen das Projekt „Kulturbunker“ des Stadtentwicklers Martin Oldengott. Eine spätere Nutzung für Kultureinrichtungen ist allerdings auch seitens des Arbeitskreises nicht ausgeschlossen.

„Ein Investorenwettbewerb hat 2006 null Ergebnisse ergeben. Von der 2008er Beantragung einer Förderung des 6-Millionen-Euro-Projektes ‘Kulturbunker’ mit Ziel-2-Mitteln der EU ist nichts mehr zu hören, ebenso wenig von Nutzungsmöglichkeiten durch den Immobilienfinanzierer Deutsches Land“, erklärt der Koordinator des Arbeitskreises, Meinolf Finke.

Unbehaglicher Ort

Bei der Vorstellung, dass in dem nur gering veränderten Hochbunker Kultur- und Bildungsveranstaltungen stattfinden sollen, grause es einem angesichts des Innenklimas und des Zuschnitts der Räumlichkeiten bei Deckenhöhen von 2,40 Meter. „Kulturdezernent Michael Eckhardt nannte den Ort ‘hochgradig peinlich’“, gibt Finke zu bedenken.

Der Arbeitskreis Bürgerfreundliche Altstadt schlägt deshalb vor, sich von den bisherigen Ideen zu verabschieden und den Hochbunker abzureißen, das koste nach Angaben von Bürgermeister Beisenherz rund 900 000 Euro. Dazu müsse eine Landesförderung beantragt werden. An gleicher Stelle könne dann – je nach politischem, Willen – entweder ein „CAS-Weiterbildungs- und Kulturhaus“ für VHS, Kulturbüro, Ticketshop, Café, Ausstellungsflächen, Stadtbücherei, Seminarräume, Probenräume und „neuerdings auch ein Museum für Einwanderungsgeschichte“ entstehen.

Alternativ könne dort auch ein Gewerbezentrum gebaut werden. Wobei der Arbeitskreis Bürgerfreundliche Altstadt sowohl ein Investoren-Modell als auch eine Vermietung durch die Stadt und Erbpacht in Erwägung zieht. „Die zentrale Lage des Ortes garantiert eine hohe Besucherfrequenz“, ist sich der Arbeitskreis sicher.