Castrop-Rauxel. . Ein 35-Jähriger aus Castrop-Rauxel muss sich wegen Betrugs und wegen zwei Überfällen auf Getränkemärkte vor dem Dortmunder Landgericht verantworten. Piotr L. erklärte vor Gericht, dass er Sprit an Tankstellen für den eigenen Bedarf gestohlen habe. Er sei im Garten- und Landschaftsbau tätig und habe oft weite Strecken mit seinem Auto zurücklegen müssen.
Gegen 20 Uhr habe er die Kasse an sich genommen und den Getränkemarkt abgeschlossen. So wie jeden Abend. Nichts Böses ahnend. Draußen aber erwarteten ihn bereits zwei Männer. „Einer hat mich angesprochen“, erinnert sich der 24-Jährige an die Begegnung, „er wollte die Uhrzeit wissen.“ Kurz darauf ein Handgemenge. „Ich habe noch versucht, die Kasse festzuhalten“, sagt der Einzelhandelskaufmann. „Doch einer der beiden hat mir Pfefferspray in die Augen gesprüht, so dass ich nichts mehr gesehen habe.“ Die Täter konnten mit der Beute in Höhe von über 1600 Euro flüchten.
Einer der beiden Männer soll Piotr L. gewesen sein. Und auf sein Konto soll auch noch ein weiterer Raubüberfall gehen: So soll er mit zwei Komplizen im November vergangenen Jahres – nur einen Monat nach der ersten Tat – erneut die gut gefüllte Kasse eines Getränkemarktes gestohlen haben. Jetzt musste sich der 35-Jährige wegen der beiden Raubdelikte vor dem Dortmunder Landgericht verantworten.
Gewerbsmäßiger Betrug
Zudem erhob die Staatsanwaltschaft Anklage wegen gewerbsmäßigen Betrugs in zehn Fällen. Immer wieder soll er mit unterschiedlichen Autos, an denen er mitunter gestohlene Kennzeichen angebracht hatte, an Tankstellen getankt, aber nicht bezahlt haben.
„Wie haben Sie denn das gemacht?“, fragte der Richter. Teilweise habe der Angeklagte ja bis zu 600 Liter im Wert von über 800 Euro getankt. „So viel Sprit geht doch in keinen normalen Pkw?“ Piotr L. klärte den Vorsitzenden auf: Er sei manchmal mit einem Bulli vorgefahren, darin habe sich ein großer Behälter befunden. Den habe er befüllt, was niemandem aufgefallen sei, so der Angeklagte, der jene zehn Taten gestand. Zu den Raubdelikten hingegen wollte er sich nicht äußern.
Mehr als 1900 Euro sollen er und seine Komplizen bei dem zweiten Überfall auf einen Getränkemarkt erbeutet haben. „Ich wurde von einer Person abgelenkt“, berichtete der Zeuge. Derweil betraten die beiden anderen Täter den Getränkemarkt und machten sich an der Kasse zu schaffen. Als er sich einem der Männer in den Weg gestellt habe, habe dieser mit einer Bierflasche geworfen. Getroffen habe er den 28-jährigen Einzelhandelskaufmann glücklicherweise nicht.
Die Strafkammer vertagte die Verhandlung und wird sie Mitte Mai fortsetzen. Der vorsitzende Richter veranlasste die Entnahme einer Speichelprobe beim Angeklagten, um Spuren auf Gegenstände, die die Polizei nach dem ersten Überfall sichergestellt hatte, mit der DNA des 35-Jährigen abzugleichen.
Der 35-jährige Piotr L. erklärte vor dem Dortmunder Landgericht, dass er den Sprit an den Tankstellen für den eigenen Bedarf gestohlen habe. Er sei im Garten- und Landschaftsbau tätig und habe oft sehr weite Strecken mit seinem Auto zurücklegen müssen.
Der Angeklagte ist schon zwei Mal mit dem Gesetz in Konflikt geraten: wegen Betruges und wegen Diebstahls.