Fans organisieren ein Oldtimertreffen am Rande des Holland-Marktes am Sonntag auf dem Europaplatz. 100 alte Autos werden erwartet.

Nur anschauen, nicht kaufen, auch das gibt es am Rande des Holland-Marktes am Sonntag auf dem Europaplatz. Liebhaber von Old- und Youngtimern – rund 100 an der Zahl – wollen ihre Schätzchen von der schönsten Seite präsentieren. Die Veranstalter hoffen auf eine möglichst große Beteiligung auch vor Ort: „Castroper-Rauxeler, kommt mit euren alten Autos!“, ruft Organisator Harald Lattner die Bevölkerung auf.

Nicht für den Gaumen-, auch für den Augenschmaus ist gesorgt: Neben Lakritz, Genever und holländischen Pommes dürfen sich die Liebhaber historischer Fahrzeuge auf Schmuckes, aber auch Schnuckliges in Lack und Chrom freuen. Es müssen gar nicht immer die Edelschlitten sein, die das Publikum faszinieren. „Immer nur Porsche 911: langweilig“, meint auch das Quartett, das sich gestern morgen auf dem Platz zwischen Forum und Rathaus traf, um auf das Ereignis am Sonntag aufmerksam zu machen.

Nur noch wenigeExemplare inn Deutschland

So ein Datsun Cherry beispielsweise, mit dem Klaus Hülzevoort angebraust kommt, den gibt es nur noch drei- oder viermal in Deutschland, ist also gegenüber dem 911er eine echte Rarität. Und was die Qualität des fast 40 Jahre alten Japaners anbelangt – na ja – da dürfte mancher Mercedes-Fahrer schlucken: „Ist noch alles original, ich habe das Auto nur vor Jahren mal neu lackieren lassen“, sagt Hülzevoort. Er liebt sein Auto, das ist ihm anzusehen, es hat den 47-Jährigen ja auch den größten Teil seines Leben begleitet – es ist eine Blech-Beziehung, die einfach nicht in die Brüche geht. „Ich habe das Auto 1985 gekauft, da ging ich noch in die Lehre. Es hat mich nie im Stich gelassen, aber ich habe es auch immer gut gepflegt.“

Zugegeben, Hülzevoort ist Auto-Profi, hat eine Kfz-Werkstatt und steuert – wie er feststellt – „eigentlich nur alte Autos, darunter einen Strich-Achter-Mercedes. Siegfried Lattner (74), dem Vater von Organisator Harald Lattner, geht es da nicht viel anders, Oldtimer spielen ebenfalls eine ganz große Rolle in seinem Leben. Er kommt mit einem Opel GT, Baujahr 1972, vorgefahren und hat zuhause auch noch einen alten Fiat 500 stehen: „Mit einem 500er sind wir damals sogar bis nach Norwegen gereist, die beiden Kinder hinten drin“ , erinnert sich der ehemalige Polizeibeamte. Sein Sohn Harald ist-- was Autos betrifft – seinem Vater um Lichtjahre voraus. Er fährt einen 31 Jahre alten DeLorean DMC 12, mit dem er „Zurück in die Zukunft“ düsen kann. „Der Wagen hat auch einen Flux-Generator, wie im Film mit Michael J.Fox“, schmunzelt der Feuerwehrmann.

Und dann ist da noch der ganz große Ford-Granada-Liebhaber, Hans-Uwe Hochstein ist sogar ehrenamtlicher Typen-Referent für den Autokonzern und hat das vergangene Wochenende auf der Techno-Classica in Essen verbracht.

Hochstein zündet seinen 79-er Granada mit 2,3 Liter V-6-Maschine – und der Liebhaber freut sich, dass er nicht nur etwas Schönes zu sehen, sondern auch zu hören bekommt.