Castrop-Rauxel. . Wieder einmal haben Farbsprüher den Ortsteil Henrichenburg heimgesucht und mit ihren schmierigen Hinterlassenschaften für äußerst schäbige Anblicke gesorgt.
Wieder einmal haben Farbsprüher den Ortsteil Henrichenburg heimgesucht und mit ihren schmierigen Hinterlassenschaften für äußerst schäbige Anblicke gesorgt.
Seit über 50 Jahren liest Anneliese H. unsere Zeitung. Sie griff sofort zum Telefon, als sie die farblichen Verunstaltungen am Bushaltestellenhäuschen an der Henrichenburger Lambertstraße direkt gegenüber der Volksbank sah. Ihren richtigen Namen möchte unsere treue Leserin nicht in der Zeitung lesen, gleichwohl macht sie ihrer Empörung Luft. „Wer macht so etwas?“, fragt sie, „das ist eine riesige Sauerei.“
In der Tat ist rings um das Häuschen alles mit tiefpinker Farbe vollgesudelt. Dabei scheinen die Täter eine Art Schablone benutzt zu haben, vermutet Anneliese H. Selbst auf der Fahrbahn haben die Schmieranten ihre schmuddelige Visitenkarte hinterlassen und in Großbuchstaben immer wieder das Wort „Mort“ aufgesprüht. Leserin Anneliese H. ist entsetzt ob dieser Zerstörung und kann der ganzen Sache nur noch mit etwas Ironie beikommen. „Erschreckend ist, dass die Täter dieses Wort noch nicht einmal richtig schreiben können.“ Damit meint sie das gesprühte Wort „Mort“, das ja eigentlich „Mord“ geschrieben wird.
Henrichenburg ist immer wieder mal Ziel von Sprayern und Schmieranten. Im Oktober 2009 zogen Unbekannte in der Nacht durchs Örtchen und hinterließen an diversen Autos und Häusern mit silberner, violetter und grüner Sprühfarbe die Tags „Bass“, „Neger“ und „Amok“.
Damals sagte ein Polizeisprecher, dass man Farbschmierereien in dieser Größenordnung in Castrop-Rauxel so noch nicht erlebt hat. Die Täter im Nachhinein zu erwischen, scheint eher aussichtslos. Erfolgsaussichten auf Aufklärung werden von der Polizei bei diesen Delikten als nicht besonders groß eingestuft.