Die Ausbildung der Pharmazeutisch-Technischen Assistenten, kurz PTA, sollte an öffentliche Berufskollegs verlagert werden. Das fordern die Apothekerkammern und -verbände. Um dieses Ziel zu erreichen, haben sie die Kampagne „NRW braucht PTA“ gestartet. Wie berichtet, hat die Landesregierung die Förderung der PTA-Ausbildung gestrichen. „Deshalb steht dieser wichtige und zukunftssichere Beruf vor dem Aus“, heißt es in einer Presseerklärung der Apotheker.
Land und Städte müssen finanzieren
Bisher habe der Zuschuss durch das Land monatlich 73 Euro pro Schülerin und Schüler betragen. In diesem Sommer steige das Schulgeld, das bereits durchschnittlich 200 Euro pro Monat beträgt, an einzelnen Lehranstalten auf bis zu 378 Euro, schreiben die Verbände in einer Stellungnahme. „Auf Grund der sich so verschärfenden Rahmenbedingungen ist damit zu rechnen, dass sich künftig keine Schülerinnen und Schüler mehr für diese Berufsausbildung entscheiden.“
Zur Forderung, die Apothekerschaft solle künftig den wegfallenden Landeszuschuss mit eigenen Mitteln kompensieren oder die Betriebsstätten vollständig finanzieren, schreiben sie:
„In Deutschland werden Berufsschulen, Berufskollegs und viele weitere öffentliche schulische Ausbildungseinrichtungen nicht von Unternehmen oder gar ganzen Branchen finanziert. Auszubildende in dualen Ausbildungsgängen verbringen rund zwei Drittel ihrer Ausbildungszeit in Betrieben und Unternehmen. Sie erhalten für die dort erbrachte Arbeitsleistung eine Ausbildungsvergütung.
Die ausbildenden Betriebe bezahlen diese Vergütung, nicht aber für den Betrieb der Berufsschulen, deren Finanzierung obliegt Land und Kommunen. Es wäre ein Novum, das ein einziger Berufsstand, in diesem Fall die Apothekerschaft, teilweise oder vollständig die Kosten für den Betrieb von Schulen übernimmt, in denen eine berufliche Erstausbildung stattfindet.
Auch ein Vergleich zu Meisterschulen oder Schulen für Ergotherapeuten kann nicht gezogen werden, bieten diese Ausbildungs- bzw. Weiterbildungslehrgänge doch eine Grundlage für eine berufliche Selbstständigkeit und wirtschaftliche Unabhängigkeit. Der PTA-Beruf ist ein Assistenzberuf, der klassischer Weise im Angestelltenverhältnis gelebt wird. PTA arbeiten aber als Angestellte in Apotheken sowie in der Industrie, in Krankenhäusern, in Krankenkassen, in Verwaltungen oder in Laboren. Auch diese werden ihm Rahmen der aktuellen Debatte nicht aufgefordert, sich an den Kosten für den Betrieb der Ausbildungsstätten zu beteiligen.“
Die Apothekerschaft unterstütze die PTA-Ausbildung und -Lehranstalten bereits heute direkt und indirekt mit mehr als 800 000 Euro pro Jahr.