Der andauernde kalte und frostige Winter schlägt weiterhin erbarmungslos zu: So stieg im Monat Februar die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Castrop-Rauxel um 0,1 Prozent auf nunmehr 10,6 Prozent leicht an. Mit 4052 Personen waren insgesamt 71 Menschen mehr arbeitslos gemeldet als im Januar.
Kälte und Frost hatten die Stadt und die Region den gesamten Monat Februar über fest im Griff. „Der harte Winter verzögert Wiedereinstellungen gerade in den witterungsabhängigen Außenberufen“, zieht Maurice Haase, Leiter der Agentur für Arbeit Bilanz. Gleichwohl sieht er einen Silberstreifen am Horizont, zumal der Anstieg der Arbeitslosigkeit sehr moderat ausgefallen ist. „Auch wenn wir diesmal die 4000er Grenze wieder geknackt haben, gehe ich davon aus, dass im Frühjahr die Zahlen in eine Seitwärtsbewegung mit sinkenden Tendenzen mündet.“ Derzeit seien die Ausschläge auch deshalb nicht so gravierend, weil die Konjunktur weiterhin relativ stabil sei. „Wir haben einen robusten Arbeitsmarkt, die Aufnahmefähigkeit ist so gegeben.“
Saisonal bedingt, also wegen des Wetters, sei in der Baubranche nur noch der Fertighaussektor ein Bereich, der läuft. „Alles andere steht im Moment dort still.“ In den letzten Wochen habe es bei der Agentur viele Kundenkontakte von Fachkräften aus den Bauhaupt- und Baunebengewerken gegeben. „Denen wurde witterungsbedingt gekündigt, und sie hofften auf Wiedereinstellung zum 15. Februar.“
Im Normalfall würde es immer um diese Jahreszeit klappen, doch „die Arbeitgeber stellen wegen des Wetters noch nicht ein“. Das dürfte sich aber mit dem Einsetzen des Frühlings ändern. „Bei besserem Wetter geht es Stück für Stück los, dann wird je nach Gewerkefortschritt auf dem Bau eingestellt“. Eine starke Nachfrage gibt es weiterhin bei Arbeitskräften aus der Gesundheitsbranche. „Auch Berufskraftfahrer und -fahrerinnen, die bereit sind, im Güterfernverkehr zu arbeiten, haben konstant gute Chancen auf einen Job.“
Insgesamt meldeten sich im Februar 652 Personen arbeitslos, im Vergleich zu Vormonat waren dies zwei Arbeitslosmeldungen mehr. Gleichzeitig konnten 577 Männer und Frauen ihre Arbeitslosigkeit beenden. Mit 150 ist die Zahl der neu gemeldeten Stellen doppelt so hoch wie im Vormonat (77). Haase: „Auch der Vergleich zum Vorjahresmonat mit 81 gemeldeten Stellen weist auf einen grundsätzlich robusten Arbeitsmarkt hin.“ Deshalb ist er auch optimistisch. „Richtung Sommer werden wir es schaffen, wieder einstellig zu werden.“