Bürgermeister Johannes Beisenherz informierte am Freitagabend in der Ickerner Ditib-Gemeinde Ayasofya über die Sekundarschule. Leitidee des neuen Systems sei die gegenseitige Wertschätzung, erklärte er vor etwa 60 Zuhörern. Ziel sei es, die Kinder optimal zu fördern, ihre Talente und Begabungen zu stärken.
Bei der Sekundarschule handele es sich um eine Ganztagsschule mit gemeinsamen Mittagspausen und einer verbesserten Rhythmisierung. Der Klassenrichtwert liege bei 25 Kindern. Es gebe weder ein Abschulen noch ein Sitzenbleiben.
Kooperationen mit anderen Schulen
Das neue Modell biete dank Kooperationen mit der Gesamtschule, dem Gymnasium und dem Berufskolleg die Möglichkeit, jeden Abschluss machen zu können. „Zudem werden diejenigen, die nach der zehnten Klasse in die Ausbildung gehen wollen, intensiv auf das Berufsleben vor“, so Beisenherz.
„Es ist die Schule der Zukunft“, betonte Brigitte Edeler, Leiterin der Johannes-Rau-Realschule und Chefin des „Aufbauteams Süd“. „Sie ist nicht zu groß, aber auch nicht zu klein, so dass die Lehrer einen viel besseren Überblick haben“, sagte die Pädagogin, die gemeinsam mit Bürgermeister Beisenherz die zahlreichen Fragen der Anwesenden beantworteten. Auch die nach muttersprachlichem Unterricht, der den Migranten mit türkischen Wurzeln überaus wichtig ist. Die Eltern untermauerten, dass sie ein solches Angebot für wichtig halten.
Bürgermeister Beisenherz: „Ob man muttersprachlichen Unterricht anbieten kann, ist in der Sekundarschule wie in den anderen Schulen auch von den Lehrerstellen abhängig.“ Es gebe zwar viele Lehrer mit türkischem Migrationshintergrund, aber einfach zu wenig Pädagogen, die dieses fach auch studiert haben. Dennoch sei es aber auf jeden Fall angestrebt, auch muttersprachlichen Unterricht anzubieten, erklärte Johannes Beisenherz.
Zunächst mal ein Kompromiss
„Im Süden der Stadt haben wir eine Kollegin, die zumindest Zertifikatswissen vermittelt“, fügte Brigitte Edeler hinzu. „Die Johannes-Rau-Realschule ist da seit einigen Jahren Pilotschule.“ Jenen Türkisch-Kurs, so JRR-Leiterin Brigitte Edeler weiter, „würden wir natürlich künftig in beiden Systemen, also auch in der Sekundarschule Süd, anbieten.“ Das sei zunächst mal zumindest ein Kompromiss.