Autofahrer aufgepasst! Ab kommender Woche wird es ernst für Umweltsünder am Lenkrad. Die Polizei wird dann endgültig Bußgelder von Verkehrsteilnehmern verlangen, die trotz der neuen Regelung weiterhin mit roter Umweltplakette unterwegs sind.

Seit dem 1. Januar dürfen nur noch Autos in die Umweltzonen einfahren, die eine gelbe oder grüne Plakette tragen. Im Kreis Recklinghausen sind das neben Castrop-Rauxel die Städte Recklinghausen, Gladbeck und Herten. Im ersten Monat des Jahres galt laut Polizeisprecher Michael Franz, Präsidium Recklinghausen, noch eine Übergangsregelung. Die Gesetzeshüter drückten noch einmal ein Auge zu, weil nicht alle entsprechenden Verkehrsschilder entsprechend der neuen Richtlinie überklebt worden waren – also noch „rot erlaubt“ trugen.

Auch die Mitarbeiter des Ordnungsamtes verteilen jetzt Knöllchen, wenn sie „rot“ sehen. Laut Thomas Drewes von der Bezirksregierung Münster fahren im Kreis Recklinghausen mit Stand Januar 2012 noch 5867 Autos mit roter Plakette. 6416 sind sogar völlig ohne den vorgeschriebenen Aufkleber unterwegs. 23 876 Fahrzeuge sind mit gelber Umweltplakette ausgestattet. Die meisten Fahrzeuge sind also längst auf der „grünen“ Seite. Denn insgesamt sind laut Sprecher Jochem Manz im Kreis 483 352 Fahrzeuge angemeldet. Darin enthalten sind neben Autos auch Lastwagen, Busse usw..

Der ADAC hält Umweltzonen, die seit 2010 deutschlandweit eingerichtet wurden, für überflüssig. „Keine Umweltzone hat in Sachen Feinstaub etwas gebracht, das haben wir nachgemessen“, erklärte die Münchener Sprecherin Marion-Maxi Hartung im Gespräch mit dieser Zeitung. „Wir halten Umweltzonen für Autofahrer prinzipiell für unsinnig.“