Castrop-Rauxel. .

Lang war die Schlange der Atze-Schröder-Fans auf dem Forum. Es war „Atzentime“. Am Ende füllten Donnerstagabend 1400 Comedy-Freunde die Europahalle. Forum-Manager Peter Breuer und sein Team strahlten um die Wette. Vielleicht hätten die Fans aber auch erst nach der Pause zu kommen brauchen, denn so richtig lustig wurde Atze Schröder nur im zweiten Teil seiner gut zweistündigen Show. Zuvor hinterließen seine Scherze einen Beigeschmack.

Vier große und vier kleine Kugeln, auf die Bilder projiziert werden, dazu weiße Scheinwerferbatterien, die ins Publikum strahlen: Sie bilden die schlichte Bühnendekoration. Dazwischen steht Atze Schröder, ebenso schlicht mit T-Shirt und Jeans gekleidet. Und er redet ohne Ende, holt selten Luft, lacht über seine eigenen Scherze – der vielfach preisgekrönte Comedian ist in seinem Element.

Stark der Einstieg in sein aktuelles Programm „schmerzfrei“, das er schon vor einem Jahr in der Europahalle gespielt hatte, jetzt aber mit aktuellen Themen, z. B. zur Griechenland-Euro-Krise ergänzt: 40 Jahre hätten wir dem Irrtum aufgesessen, der Ouzo nach dem griechischen Essen sei umsonst gewesen. Nein, jetzt müssen wir sie alle bezahlen.

Doch viel zu schnell driftet Atze in platte Sprüche ab. Die Zitate von scheinbar tumben Fußballern („Ich möchte nicht ein Drittel, sondern ein Viertel mehr Gehalt.“) sind uralt. Ärgerlich aber wird es, wenn Atze Schröder seine Scherze auf Kosten seiner Show-Kollegen wie Fritz Wepper, Jean Pütz oder auch Calli Calmund macht.

Sie wurden im fortgeschrittenen Alter noch Väter, und das trotz eines Körpers, dem die Jahrzehnte anzusehen sind: Na und? Soll man sich die Männer beim Zeugungsvorgang vorstellen, um dann „iiiiiiiiiiiihh“ zu rufen? Nein, das sollte man nicht. „Ich bin nicht so hart, ich bin immer nett“ beteuert er.

Aber das trifft nur auf den zweiten Show-Teil zu. Wenn er etwa von seiner Reise nach Ghana in Schwarzafrika erzählt und dabei den „Butzekatze“-Tanz aufführt, dann hat er die Lachsalven und den Applaus verdient. Aber auch nur dann.