Castrop-Rauxel. . Das Westfälische Landestheater feiert mit dem Kinderstück “Die Geschichte der Brüder Löwenherz“ am 9. Dezember Premiere in der Stadthalle. Das Stück von Astrid Lindgren erzählt die Geschichte der Geschwister Karl und Jonathan im Fantasie-Reich Nangijala.

Wenn die Küche zum Kirschtal wird und sich die Geschwister Karl und Jonathan im Fantasie-Reich Nangijala wiedertreffen, sind die Besucher mittendrin in der Geschichte der Brüder Löwenherz nach Astrid Lindgren. Am 9. Dezember feiert das Westfälische Landestheater mit dem Kinderstück für alle ab sechs Jahren Premiere in der Stadthalle.

Dabei geht es um so gewichtige Themen wie Tod, Mut und Zusammenhalt. Immerhin ist Karl „Krümel“ Löwe, der jüngere der beiden Brüder, so krank, dass er nicht mehr lange zu leben hat. Jonathan, der ältere, will seinem Bruder die Angst vor dem Tod nehmen und verspricht ihm, dass sie sich eines Tages in dem sagenumwobenen Land Nangijala wiedertreffen werden. Dort können die beiden Jungs endlich gemeinsam die Abenteuer erleben, denen Karls Krankheit im Diesseits stets einen Riegel vorgeschoben hat.

Lächelnder Umgang mit dem Tod

„Astrid Lindgren gelingt mit den Brüdern Löwenherz ein lächelnder Umgang mit dem Tod, das Sterben erhält so eine Leichtigkeit“, verdeutlicht Regisseurin Tatjana Fernau ihre Inszenierung. Und auch der künstlerische Direktor des WLT Ralf Ebeling sagt: „Es passiert so viel in dem Stück und dazwischen liegt irgendwo der Tod, der so fast nebensächlich wird.“

Stattdessen erfahren die beiden Brüder, wie sich Tapferkeit sowie Hilfsbereitschaft auszahlen und dass sie zusammen dem Tyrannen Tengil und dem Drachen Katla die Stirn bieten können. „Die Ängste der Kinder werden in dem Stück ernst genommen“, betont Tatjana Fernau und führt aus: „Sie lernen, mutig zu sein.“ Zudem, verdeutlicht Dramaturgin Sabrina Ullrich, böte das Stück gerade den kleinsten Besuchern einen guten Einstieg in die Welt des Theaters. „Eine Erzählerin führt durch die Geschichte, und zusätzlich sehen die Zuschauer, was auf der Bühne passiert“, erklärt sie das Prinzip der Erzähltheaterfassung. „Das Erzählen kennen die Kinder von der Gute-Nacht-Geschichte“, sagt Sabrina Ullrich, „hier sehen sie zudem, wie Theater funktioniert.“

Die Geschichte wird lebendig

Die kleinen Zuschauer erleben dann etwa, wie die Schauspieler den Rollen aus dem Stück ihre Stimme leihen, wie so vor ihren Augen Figuren entstehen, die die Geschichte lebendig werden lassen. Die sich beherzt den Gefahren stellen und durch das Kirschtal ziehen, das in die heimische Küche hineinwächst, und schließlich im fabelhaften Nangijala durchaus altmodisch angezogen sind und ebenso sprechen, wie es sich für ein Märchenreich gehört.

Bei all den Abenteuern aber, die die beiden Löwenherzen durchstehen müssen, gibt Astrid Lindgren den Zuschauern auf spielerische Art und Weise die Erkenntnis mit auf den Weg, dass es immer irgendwo Trost gibt und dass es sich lohnt, sich gemeinsam gegen das Böse aufzulehnen.