Castrop-Rauxel/Marl. . Ein 36-jähriger Nachtexpress-Fahrer ist in Marl von Unbekannten geschlagen und mit einem Messer bedroht worden. Die Attacke erinnert an den Übergriff auf einen 26-jährigen Fahrer aus Castrop-Rauxel, der vor einer Woche in einem Nachtexpress in Recklinghausen überfallen und angeschossen worden war.

Nachdem ein 26-jähriger Busfahrer aus Castrop-Rauxel vor gut einer Woche in einem Nachtexpress in Recklinghausen überfallen und angeschossen worden war, kam es jetzt erneut zu einem Übergriff.

Dabei wurde ein 36 Jahre alte Fahrer aus Haltern am See verletzt. Zwei etwa 25 Jahre alte Fahrgäste hatten dem Fahrer des Nachtexpress in der Nacht zum Sonntag gegen 4.50 Uhr in Marl aufgelauert.

Sie schlugen und traten auf ihn ein. Ihre Beute: ein wenig Bargeld und ein Handy. Die Polizei fahndete in der Nacht nach den beiden Tätern – allerdings erfolglos. Nach Angaben der Polizei bestehe aber kein Zusammenhang zum ersten Nachtexpress-Überfall.

So soll der Schütze aussehen, der den Busfahrer aus Castrop-Rauxel verletzt hat.
So soll der Schütze aussehen, der den Busfahrer aus Castrop-Rauxel verletzt hat. © Polizei

Bei dem Bus handelt es sich erneut um eine Fahrzeug von einem Privatunternehmen, das im Auftrag der Vestischen fährt – ohne Video-Überwachungsanlage. Nach dem zweiten Überfall auf einen Nachtbus will die Vestische nun reagieren. „Es wird kein Bus mehr ohne Videoüberwachung unterwegs sein“, sagte deren Sprecher Norbert Konegen.

Während diese elektronische Überwachung in den Bussen der Vestischen inzwischen Standard ist, fehlen diese Anlagen in den Fahrzeugen der Privatunternehmen. Sie sollen nun für ihre Fahrten bis auf weiteres Video-überwachte Busse der Vestischen für ihre Touren zur Verfügung gestellt bekommen.

Seit der Einführung der Überwachungsanlagen in den öffentlichen Verkehrsmitteln seien die Straftaten in den Bussen deutlich zurück gegangen. Hinweise zu dem jüngsten Raubüberfall erbittet die Polizei 02361 / 55-0.

Seit mehr als zehn Jahren bereits setzt die Busgesellschaft „Vestische“ auf Videoüberwachung. Fast alle der 230 Busse sind inzwischen damit ausgestattet. Die Zahl der Vandalismus-Fälle ist seitdem zurückgegangen. Die Vestische hat für das Projekt „Präventiver Einsatz von Videotechnik für mehr Sicherheit im Personenverkehr“ – kurz „Prävites“ genannt – 2011 den Präventionspreis des Gelsenkirchener Präventionsrates erhalten.