Castrop-Rauxel. .

Die nächtlichen Schüsse auf den 26-jährigen Busfahrer aus Castrop-Rauxel in Recklinghausen, sie bewegen die anderen Fahrer und auch die Nahverkehrsunternehmen. Von dem Täter fehlt nach wie vor jede Spur.

Wie sein Kollege Norbert Konegen von der Vestischen, für die der angeschossene Castrop-Rauxeler fährt, bestätigt auch DSW 21-Pressesprecher Bernd Winkelmann: „Ja, der Ton in den Bussen ist rauer geworden. Vor Jahren schon.“ Handgreiflichkeiten, ja sogar Prügeleien würden immer mal wieder vorkommen. Vor allem nachts. „Dass jedoch ein Busfahrer mit einer Schusswaffe angegriffen wurde, daran kann ich mich nicht erinnern. Das übersteigt alles, was mir bekannt ist“, erklärt Winkelmann im Gespräch mit unserer Zeitung.

Einstieg wird kontrolliert

Verbale Auseinandersetzungen, Rangeleien, Handgreiflichkeiten – so etwas käme immer mal wieder vor. Deshalb ist die Sicherheit in den Bussen natürlich auch bei DSW 21 ein wichtiges Thema. Vor allem nachts, so Winkelmann, ist der Busfahrer niemals allein unterwegs. In der Regel begleitet ein so genannter Service-Mitarbeiter die Tour. „Auf manchen Routen sind sogar zwei zusätzliche Mitarbeiter mit im Bus unterwegs“, erklärt der Pressesprecher.

Die Mitarbeiter kontrollieren schon den Einstieg in den Bus. Wer zu viel getrunken hat oder aggressiv ist, der darf erst gar nicht mitfahren, so Winkelmann. Vor etwa zwei Jahren sei es es zu einer ziemlich üblen Prügelei mit mehreren Beteiligten nach dem Aussteigen aus dem Bus gekommen, erinnert sich der Pressesprecher. Damals seien die Service-Mitarbeiter in die Kritik geraten, weil sie nicht eingreifen konnten. „Danach haben wir die Mitarbeiter mit Reizgas ausgestattet, für den Fall der Fälle“, erklärt der Pressesprecher. Zudem haben alle Mitarbeiter ein Deeskalationstraining absolviert.

Dreistufiges Sicherheitssystem

Bei der Vestischen, so Pressesprecher Norbert Konegen, setzt man auf ein dreistufiges Sicherheitssystem. Dazu gehöre zunächst ein kontrolliertes, durch den Fahrer überwachtes, Einsteigen. Zweitens der Einsatz einer Videoschutzanlage, die zu einem drastischen Rückgang etwa von Vandalismus führte. Die dritte Stufe sei ein De-Eskalationstraining für jeden Fahrer. Das System habe auch schon zu einem Rückgang von Übergriffen geführt. „Nur das hilft alles nichts, wenn einer ohne Grund einfach drauf los schießt“, erklärt Konegen.

Zum Glück sei der 26-jährige Busfahrer, dem eine Kugel aus dem Unterarm operiert werden musste, auf dem Weg der Besserung.