Castrop-Rauxel/Recklinghausen. .
Ein halbes Jahr nach Eintritt der Insolvenz der Drogeriemarktkette Schlecker zieht die Agentur für Arbeit Bilanz über bisher erreichte Vermittlungsleistungen.
Danach haben sich kreisweit 159 Betroffene im April bei ihrer Arbeitsagentur vor Ort arbeitslos gemeldet, 89 von Ihnen (56 Prozent) sind mittlerweile nicht mehr auf Hilfe angewiesen. Mehr als der Hälfte der Betroffenen konnte demnach eine neue berufliche Perspektive geboten werden.
Am Freitag, 5. Oktober richtet sich die Arbeitsagentur in einem Informationvormittag an ehemalige Beschäftigte, die noch auf der Suche nach einer beruflichen Alternative sind. In Kleingruppengesprächen werden Anstöße und Ideen für einen erfolgreichen Weg zurück in den Arbeitsmarkt geliefert.
„Noch vor einem halben Jahr zeigte sich die Zukunft für die ehemaligen Schlecker-Beschäftigten ungewiss. Als die politischen Entscheidungsträger sich gegen die Einrichtung einer Transfergesellschaft entschieden und die Vermittlung auf die Arbeitsagentur übertrugen, waren wir uns der weitreichenden gesellschaftlichen Bedeutung dieser Aufgabe sehr bewusst“, erläutert Agenturleiter Marcus Kowalczyk rückblickend.
Mindestens ein Angebot
„Es ist ein gutes Zeugnis für die hiesige Wirtschaft und die Aufnahmefähigkeit des vestischen und überregionalen Arbeitsmarktes“, betont Kowalczyk. „Wir haben zu vielen Unternehmen, auch agenturübergreifend, intensiven Kontakt aufgebaut und uns gemeinsam dafür eingesetzt, viele der ehemaligen Beschäftigten von Schlecker eine neue berufliche Heimat zu verschaffen. In vielen Fällen ist uns dies geglückt – auch besonders dank der guten Mitwirkung der Betroffenen.“
Für diejenigen, die sich im Juli arbeitslos melden mussten, ist das halbe Jahr noch nicht um, doch auch hier stellen sich bereits Erfolge ein. Für bisher 26 Prozent (20 von 78) konnte die Arbeitsagentur berufliche Alternativen eröffnen, was für den Agenturleiter zwar ein guter Anfang, keinesfalls aber ein zufriedenstellendes Endergebnis ist.
Neben der Anzahl an neuen Beschäftigungsverhältnissen ist es für Kowalczyk „ebenso entscheidend, dass jeder ehemaligen Schleckermitarbeiterin mindestens ein Angebot gemacht werden konnte – sei es für eine Stelle oder eine Qualifizierungsmaßnahme, um die individuellen Fähigkeiten zu erweitern. Im Durchschnitt konnten wir jeweils 16 Stellen vorschlagen.“